Gestern war der Tourismusbeauftrage Thomas Bareiß beim Loungeggespräch des Deutschen Reiseverbandes (DRV) in Berlin zu Gast. Dort sprach sich der Parlamentarische Staatssekretär dafür aus, der Tourismuspolitik in der Bundesregierung einen höheren Stellenwert einzuräumen.
Darüber hinaus bezeichnete der Tourismusbeauftrage der Bundesregierung die Urlaubssteuer, die gewerbesteuerliche Hinzurechnung beim Einkauf von Hotelkontingenten, als „Unding“ und erklärte, sich für deren Abschaffung einsetzen zu wollen.
„Ich will eine politische Lösung. Aber das ist ein dickes Brett. Ich bin im Gespräch mit den Beteiligten, es braucht hier hinreichenden politischen Willen auf allen Seiten, um diese Nuss zu knacken. Dafür braucht die Politik auch Ihre Unterstützung. Helfen Sie mit, auch in der Fläche – in den einzelnen Wahlkreisen und Gemeinden – weiterhin für die Problematik zu sensibilisieren, “ richtete sich Bareiß an die Anwesenden.
Da die nationale Tourismusstrategie global und international zu denken sei, werde sie auch die Themen des Outgoing-Tourismus beinhalten. DRV-Präsident Norbert Fiebig erklärte in der anschließenden Diskussionsrunde: „Es freut mich, dass die Politik im Tourismus einen immer wichtigeren Partner erkennt – schließlich ist die Tourismuswirtschaft ein zuverlässiger Job- und Wachstumsmotor. Damit das auch so bleibt, brauchen wir Rückenwind aus der Politik. Daher begrüße ich ausdrücklich, dass sich der Tourismusbeauftragte um eine politische Lösung der Problematik der Urlaubssteuer bemühen will.“
Die Reisewirtschaft leistet zur Wirtschaftsleistung einen enormen Beitrag. Nach Angaben des DRV haben deutsche Urlauber im Jahr 2017 rund 148 Millionen Urlaubsreisen mit mindestens einer Übernachtung unternommen. Rund 64,7 Milliarden Euro haben sie demnach insgesamt dafür ausgegeben.
Dass die Urlaubssteuer die positive Auswirkung des Tourismus in Schwellen- und Entwicklungsländern ausbremse, bestätigte Frank Püttmann, Head of Public Policy Tui Group. „Die Tourismusbranche wird immer mehr als Partner für Entwicklungsziele weltweit erkannt. Reisen bildet nicht nur – es bringt auch mehr Wohlstand in die Destinationen. Die Vereinten Nationen haben eine eigene Welt-Tourismus-Agentur, um diese Ziele zu begleiten. Auch immer mehr Regierungen erkennen den Wert der Branche und der Reisenden für einen nachhaltigen Tourismus und für Wirtschaftswachstum an.“