Barbaros Oktay wird direkt an den MAN CEO Alexander Vlaskamp berichten und organisatorisch die Leitung der Bereiche Entwicklung, Produktion und Vertrieb Bus direkt verantworten. Die ebenfalls in der Busorganisation neu geschaffenen Funktionen des Bus CFO (Chief Financial Officer), Bus CHRO (Chief Human Resources Officer) und Bus CPO (Chief Procurement Officer) fungieren als Business Partner des HoB (wer diese Positionen sowie den Posten der Leitung Bustechnik besetzen wird, kann MAN uns heute noch nicht mitteilen).

Diese strukturelle Neuordnung unterstreicht wiederum die deutlich erkennbare Verlagerung von Steuerungs- und Entwicklungsfunktionen von München nach Ankara, wo mittlerweile nicht nur Technik und Validierung sondern auch die Bushomologation und der Testbereich angesiedelt sind. Die deutliche Verschlankung der Produktion in Starachowice (wir berichteten ebenfalls zuerst als deutsches Medium) deutet zudem darauf hin, dass auch weitere Produktionsinhalte flexibel und mittelfristig nach Ankara verlagert werden könnten.

"Barbaros Oktay ist eine international erfahrene Führungskraft mit ausgewiesener Kompetenz. Seine wesentliche Aufgabe wird es sein, unser umfangreiches Maßnahmenpaket zur Ergebnisverbesserung konsequent umzusetzen und das Geschäft mit Bussen wieder nachhaltig profitabel zu machen. Damit dies gelingt, haben wir die Rolle des Head of Bus und die unternehmerische Gesamtverantwortung für das Busgeschäft von MAN deutlich gestärkt", sagt Alexander Vlaskamp, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE. „Im Namen des gesamten Vorstands heiße ich Barbaros Oktay in seiner neuen Funktion willkommen und wünsche ihm für die verantwortungsvolle Aufgabe weiter viel Erfolg. Denn das Geschäft mit Bussen wird auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des MAN-Produktportfolios sein – neben Lkw, Vans, und Motoren sowie Dienstleistungen rund um Personenbeförderung und Gütertransport." Man könnte hier noch Batterien in die Liste aufnehmen, die mittelfristig in Nürnberg gefertigt werden sollen.

Barbaros Oktay begann seine Karriere bei MAN Truck & Bus im Jahr 2004 bei MAN Türkiye A.Ş. (gegründet 1958 als erstes ausländische MAN-Werk) am Produktionsstandort in Ankara und ist seitdem in verschiedenen Bus Management Positionen innerhalb des Konzerns tätig. Zuletzt bekleidete Oktay als Senior Vice President die Funktionen des Head of Bus Solutions bei TRATON und Head of Bus Engineering, Product & Project Management bei MAN Truck & Bus SE. In seiner neuen Funktion als Head of Bus übernimmt er die Führungsrolle im MAN Busgeschäft von Rudi Kuchta, der neuer Managing Director von MAN Truck & Bus Österreich wird und Robert Katzer ablöst. Katzer wechselt nach sechs Jahren in Österreich in die MAN Truck & Bus SE und übernimmt in der neuen Struktur die Leitung Sales Bus. 

 

Rudi Kuchta als „wichtiger und vertrauensvoller Ansprechpartner“
„Rudi Kuchta hat viele Jahre lang das Busgeschäft geleitet und war ein wichtiger und vertrauensvoller Ansprechpartner für unsere Kunden. Zuletzt hat er das Geschäft durch die schwierige Phase der Pandemie geführt, wo wichtige Absatzmärkte weggebrochen sind. Im Namen des gesamten Vorstands möchte ich ihm für seine außerordentlichen Leistungen und seinen großen Einsatz für das Busgeschäft danken und wünsche ihm bei seiner nächsten Aufgabe als unser neuer Managing Director der Landesgesellschaft in Österreich viel Erfolg", so Alexander Vlaskamp. Über den Wechsel von Rudi Kuchta und Robert Katzer hatten wir noch im Februar als erstes Medium berichtet.

 

Umfassende Maßnahmen für ein "nachhaltig profitables Busgeschäft"

Der Absatz im Busgeschäft war seit 2019 von rund 7.400 auf etwa 4.600 Einheiten im Jahr 2021 gesunken, was unter anderem auf den wegbrechenden Reisebusmarkt durch die Corona-Pandemie und den bei MAN nicht perfekt gelungenen Anlauf der Elektrobusse zurückzuführen ist, was jedoch durch eine Offensive im Herbst 2022 sehr pragmatisch angegangen wurde. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 blieb die Lage weiter angespannt. Zwar legten hier die Verkäufe gegenüber 2021 um rund 180 Einheiten auf etwa 4.800 Fahrzeuge zu. Aber die Erholung vor allem im Reisebusmarkt, der durch die Corona-Krise besonders hart betroffen ist, verzögert sich laut einer MAN Mitteilung weiter. Zusätzliche Herausforderungen bestünden neben der Krise in der Ukraine durch die Eintrübung der wirtschaftlichen Gesamtsituation in Europa und den damit einhergehend steigenden Material- und Energiekosten.

Für einen erfolgreichen Turnaround des Busgeschäfts hat MAN umfassende Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung erarbeitet, darunter sowohl solche zur Verbesserung der Kosten- als auch der Absatzseite. Mit der organisatorischen Neuaufstellung wird ein weiterer wichtiger Schritt unternommen, um das Geschäft mit Bussen wieder zurück in die Erfolgsspur zu führen,“ so die Mitteilung von MAN zur Neuaufstellung.

Dass der MAN Busbereich trotz der angespannten Situation mit Zuversicht in die Zukunft blicken kann, davon ist CEO Alexander Vlaskamp überzeugt: „MAN hat mit das modernste und innovativste Portfolio an Stadt-, Überland- und Reisebussen im Markt. Die mehrfach prämierten Fahrzeuge kommen hervorragend bei Betreibern, Fahrern und Fahrgästen an. Diese tollen Produkte, unser hochmotiviertes Team und die Nähe zu unseren Kunden sind die besten Voraussetzungen für eine positive Entwicklung im Bus-Segment."