Zahlreiche Airlines strichen ihr Angebot in Deutschland zusammen, so BTW-Präsident Sören Hartmann. Die Standortkosten für den Luftverkehr seien in Deutschland zu hoch, wenn man die Kosten im internationalen Vergleich betrachte. Andere Länder würden auf diese Weise für Unternehmen wie Gäste attraktiver, Deutschland hingegen verliere an Wettbewerbsfähigkeit.

„Urlaub und Geschäftsreisen sind ohne Mobilität nicht möglich“, mahnt Hartmann. Gerade der Luftverkehr spiele sowohl bei den Reisen der Deutschen ins Ausland als auch bei den Reisen ausländischer Gäste nach Deutschland eine große Rolle. Weniger Verbindungen und eine geringere Flug-Frequenz in Deutschlands brächten dabei keine Reduzierung des Flugverkehrs, sondern verlagerten diesen lediglich verstärkt ins Ausland. „Die aktuelle Entwicklung droht so den Tourismusstandort Deutschland massiv zu schwächen“, so Hartmann.

Die Entwicklung sei eine Konsequenz von politischen Entscheidungen. „Bei allen Politikern, die den Tourismus als Wirtschaftsfaktor wirklich ernst nehmen, müssen angesichts der ständig neuen Nachrichten über Flugstreichungen die Alarmglocken läuten.“ Der BTW fordert deshalb die Politik auf, „schnellstmöglich nachzujustieren“ und die Standortkosten für den Luftverkehr in Deutschland „endlich wieder auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken“. Ansonsten drohe ein nachhaltiger und langfristiger Schaden für den Tourismusstandort Deutschland und die Betriebe entlang der touristischen Wertschöpfungskette. Mittelbar kann auch die Bustouristik in Mitleidenschaft gezogen werden.

„Stellschrauben“ gibt es aus der Sicht des BTW zur Genüge. Der Verband zählt hierzu insbesondere die Luftverkehrsteuer und die hohen Luftsicherheitsgebühren. Auch der geplante nationale Alleingang bei der Power to Liquid-Quote ab 2026 sei ein Fehler. Die Beimischungsquote von sogenanntem E-Kerosin könne faktisch gar nicht erfüllt werden, verzerre den Wettbewerb zulasten des deutschen Luftverkehrs- und Tourismusstandorts aber weiter und müsse deshalb dringend aufgegeben werden.  

Rund 50 Prozent der deutschen Urlauber reisen mit dem Flugzeug, wenn die Urlaubsdauer über 5 Tage hinausgeht. Gut ein Drittel der Deutschland-Besucher aus dem europäischen Ausland reist mit dem Flugzeug an.