Konzipiert wurden die Tipps unter dem Motto „Ein Tag im Welterbe“. Beteiligt sind die Regionen Altenberg/Dippoldiswalde/Lauenstein, Annaberg-Buchholz/Ehrenfriedersdorf, Freiberg/Brand-Erbisdorf, Marienberg/Olbernhau und Schneeberg/Aue Bad-Schlema/Schwarzenberg.
Altenberg/Dippoldiswalde/Lauenstein
Die Gegend zwischen Altenberg und Dippoldiswalde im östlichen Teil findet sich eine alte Bergbaulandschaft, in der die historischen Verbindungen zwischen dem sächsischen und böhmischen Bergbau nachvollzogen werden können. Als bedeutendste Zinnlagerstätte in Mitteleuropa bietet Altenberg/Zinnwald Einblicke unter Tage. Eine original erhaltene historische Erzaufbereitungsanlage, in der über fast vier Jahrhunderte hinweg Zinnerz zerkleinert und gewaschen wurde, ist heute das Bergbaumuseum Altenberg. Der gesamte Aufbereitungsprozess für das Altenberger Erz kann im Untergeschoss der alten Pochwäsche anschaulich an historischen Aufbereitungsgeräten demonstriert werden. In Dippoldiswalde können Funde aus mittelalterlichen Silberbergwerken bestaubt werden. Schloss Lauenstein wartet mit dem einstigen Verwaltungssitz der Familie von Bünau, die über 300 Jahre den Zinnbergbau in der Region beherrschte, auf. Die Landschaft dürfte gerade Busreisende zu gemütlichen Spazierfahrten einladen.
Annaberg-Buchholz/Ehrenfriedersdorf
In der Gegend um Annaberg-Buchholz und Ehrenfriedersdorf liegt die Wiege der bedeutendsten Bergbauinnovationen in der Region. Adam Ries entwickelte hier die Grundlagen der modernen Algebra. Seine originalen Rechenbücher sind im früheren Wohnhaus des Rechenmeisters ausgestellt. In Ehrenfriedersdorf wurde im 16. Jahrhundert ein Pumpensystem entwickelt, das ein grundlegendes Problem der Entwässerung im Bergbau löste. Das System gilt als Vorläufer moderner Pumpenanlagen. Annaberg-Buchholz selbst verfügt über die gotischen St. Annenkirche mit ihrem spätgotischen Schlingrippengewölbe, dem berühmten Bergaltar und der Steinernen Bilderbibel beherbergt u.a. Silber-Kunstschätze, die von Funden benachbarten Silberbergwerk zeugen. Das Besucherbergwerk "Im Gößner" ist ein original erhaltenes Silberbergwerk aus der Zeit der Stadtgründung.
Freiberg/Brand-Erbisdorf
Freiberg war die erste Stadt, die speziell für den Bergbau gegründet wurde. Im Freiberger Dom sind u.a. die spätromanische Goldene Pforte und die barocken Orgeln von Gottfried Silbermann zu bewundern. Das Umland birgt zudem das größte und bedeutendste Wasserwirtschaftssystem Europas. Mit einer Länge von 50 Kilometern galt der Rothschönberger Stolln einst als längster unterirdischer Bau der Welt. Er entwässert noch heute die Bergbauregion um Freiberg. Das Silberbergwerk „Reiche Zeche“ ist dabei ein Forschungs- und Lehrbergwerk der TU Freiberg – und kein Museum, sondern ein aktives Bergwerk, wobei das „unterirdische Freiberg“ ist eines der größten Silberbergbaugebiete Europas darstellt.
Marienberg/Olbernhau
Marienberg verfügt über die erste Renaissance-Stadtanlage nördlich der Alpen. Neben den erhaltenen Stadtkern mit seinen Renaissancegebäuden finden Reisende hier ein Bergmagazin aus dem 19. Jahrhundert. Der Bergbaulehrpfad „Marienberger Bergbau entdecken“ führt auf den Spuren der Bergleute hinaus aus der Stadt zu den einstigen Silbergruben. Ala interessanter Zwischenstopp bietet sich der Pferdegöpel Lauta an, wo die Arbeitsweise der ursprünglich von Pferden angetriebenen Förderanlage gezeigt wird.
Schneeberg/Aue Bad-Schlema/Schwarzenberg
In Bad-Schlema macht ein Rundwanderweg mit sechs Schautafeln auf sich aufmerksam. Sie sollen veranschaulichen, wie das Kurgebiet vor den Veränderungen, die der Bergbau nach dem Zweiten Weltkrieg im Radiumbad Oberschlema mit sich brachte, ausgesehen hat. Bis heute gibt es nur noch wenige Orientierungspunkte, sodass es dem Betrachter schwerfällt, sich das damalige Ortsbild vorzustellen. Die „ZeitFenster“ sollen das erleichtern und einem direkten Früher-Heute-Vergleich dienen.
Fazit
Die Besucherattraktionen in der Region reichen von Museen über Wanderwege und Bergbaulehrpfade bis hin zu Besucherbergwerken und Bademöglichkeiten. Um Reisen zu planen, steht ein digitaler Reiseplaner zur Verfügung, der in die Webseite integriert ist. Der Plan kann am Ende als PDF abgespeichert und ausgedruckt werden. Mehr Informationen gibt es unter www.erzgebirge-tourismus.de/erlebniswelterbe.