Seinen Firmensitz hat Ferry Cars in Eeklo. Die Stadt liegt im Norden der belgischen Provinz Ostflandern in der Region Meetjesland zwischen Gent und Brügge nahe der niederländischen Grenze. Für Fahrzeuge aus dem Hause Mercedes Benz hat sich das Unternehmen nach eigenen Angaben aufgrund seiner bisherigen positiven Erfahrungen mit Daimler Buses entschieden. Diese Zusammenarbeit besteht seit über 20 Jahren, wie Ferry Cars CEO Pieter Lanssens verriet.
Auch die Regierung Flanderns strebt bis zum Jahr 2030 eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes an: 35 Prozent „Treibhausgas“ sollen eingespart werden. Da dazu die Mobilität einen wesentlichen Beitrag leisten müsse, hat Ferry Cars das Pilotprojekt mit den fünf vollelektrischen eCitaros gestartet. Das Unternehmen erwartet, dass es mit diesem proaktiven Ansatz die Umweltziele der Regierung für den öffentlichen Personenverkehr bereits vollständig erfüllen kann, bevor 2025 verpflichtende Regelungen eingeführt werden.
Die Ausstattung der Busse
Die eCitaros für Ferry Cars verfügen über die neueste, modular aufgebaute NMC3-Batteriegeneration mit verbesserter Zellchemie, mehr Leistungsfähigkeit und größerer Reichweite. Geladen werden die Batterien per Ladekabel nach jeder Tour oder zwischen zwei Touren an einer von insgesamt acht Ladestationen bei Ferry Cars. „Auf diese Weise gewinnen wir intensive Erfahrungen über die entscheidenden Faktoren zum Aufbau eines wirtschaftlichen elektrischen Fahrbetriebs auch im Regionalverkehr“, so Lanssens. „Dieses Wissen wird sicherlich den künftig anstehenden Ausbau unserer Flotte bestimmen.“ Pro Bus lassen sich derzeit bis zu 320 Kilometer Reichweite erzielen, verrät Chief Operating Officer Bart De Koster. Trotzdem beschäftige man sich bereits mit der Entwicklung eines kontrollierten Ladesystems, das in der Zukunft für den Netzausbau mit weiteren Elektrobussen unverzichtbar sein werde.
Es sind dennoch nicht nur Nachhaltigkeitsaspekte, die Ferry Cars die Entscheidung für Daimler Buses offenbar leicht gemacht haben. Daneben hätten auch effiziente Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit von Fahrern, Fahrgästen und anderen – vor allem schwächeren – Verkehrsteilnehmern eine wichtige Rolle bei der Anschaffung der eCitaros gespielt. Entsprechend wurden die fünf neuen Fahrzeuge mit den Assistenzsystemen Sideguard Assist und Preventive Brake Assist sowie einer Rückfahrkamera ausgestattet.
Über Ferry Cars
Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis in die 1920er Jahre zurück. Heute operieren die Unternehmen der Ferry Cars Gruppe vorwiegend in Ost- und Westflandern, in der Provinz Hennegau und in Wallonisch-Brabant. Der Fuhrpark umfasst rund 150 Fahrzeuge, etwa die Hälfte davon stammt aus dem Hause Mercedes Benz. Neben Conecto, Citaro LE und Citaro G hat Ferry Cars bereits seit dem Jahr 2019 mit der Beschaffung von Citaro hybrid Gelenkbussen begonnen. Bis heute wurden insgesamt 14 dieser Hybrid-Gelenkfahrzeuge in die Flotte integriert.