Eine Schulklasse aus Hessen hat sich auf Klassenfahrt nach Norddeutschland Hunderte Kilometer verfahren - schuld war der Busfahrer. Der Mann verwechselte Norddeich in Niedersachsen mit dem gleichnamigen Norddeich in Schleswig-Holstein.

Deshalb verpassten die mehr als 50 Schüler und ihre Lehrer aus Wiesbaden am Montag die letzte Fähre, die an diesem Tag vom niedersächsischen Norddeich aus zur Insel Juist gestartet sei, sagte der Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuzes beim Ortsverband Hage-Großheide, Bernhard Tapper.

 „Es gab ein kleines Navigationsproblem“, sagte Tapper. Die beiden gleichnamigen Orte sind mehr als 300 Kilometer voneinander entfernt. Weil der Irrtum erst spät auffiel, kamen die Schüler erst gegen Abend in Norddeich an - da war die letzte Fähre nach Juist längst davongefahren.

Die Lehrer suchten vor Ort nach Hilfe. Das Gymnasium im nahe gelegenen Norden bot schließlich seine Turnhalle als Unterkunft an und die Feuerwehr verständigte sich mit den Helfern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Das DRK brachte Feldbetten und Decken. Die Schüler der siebten Klasse bauten dann zusammen mit den Helfern die 60 Betten auf. Im Gepäck hatten die Helfer außerdem 180 Decken, damit es in der Nacht alle gemütlich hatten. „Die Kinder waren super drauf. Sie haben in der Halle Fußball und Frisbee gespielt“, sagte Tapper.

Am Dienstag kamen dann alle wohlbehalten an ihrem Reiseziel Juist an, sagte Annette ter Veen, die Hausleiterin des Seeferienheims auf der Insel. Die Schüler seien alle sehr dankbar gewesen für die Hilfe, die sie in Norddeich bekommen hätten, berichtete ter Veen.