Die Parteien hatten bereits Ende August eine Einigung erzielt. Der neue Lohntarifvertrag betrifft rund 18.000 Beschäftigte bei den privaten Verkehrsunternehmen in Bayern und bedeutet einen Lohnzuwachs von durchschnittlich zwölf bis 16 Prozent.
 
Ursprünglich sollte der aktuelle Tarifvertrag („Nr. 29“) noch bis Ende des Jahres gelten. Auf Initiative des LBO wurde der Geltungsbeginn des neuen Tarifvertrages aber vorgezogen. Einschlägige Branchentarifverträge der Gewerkschaft waren auch bereits mit öffentlichen Arbeitgebern und der Deutschen Bahn abgeschlossen worden.

Der neue Lohntarifvertrag („Nr. 30“) für die gewerblichen Arbeitnehmer des privaten Omnibusgewerbes hat eine Laufzeit von 18 Monaten und gilt demnach bis 31. März 2025. Insgesamt steigen die linearen Löhne für den gesamten Zeitraum: Je nach Lohngruppe um 11,59 bis 16,74 Prozent. Die Fahrerlöhne in Lohngruppe zwei steigen linear zwischen 15,06 und 15,74 Prozent. Unter Berücksichtigung der ebenfalls steigenden Zuschläge für Mehr-, Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit erhält das Fahrpersonal ab 1. Mai 2024 monatlich deutlich mehr als 390 Euro (Basis 167 Stunden). Darüber hinaus erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie (IAP) von insgesamt 1.050 Euro. Erstmals verabredet wurde, auch geringfügig Beschäftigte in den Geltungsbereich des Tarifvertrags aufzunehmen. Außerdem wurde eine tarifvertraglich fixierte Vergütung für Auszubildende fixiert.
 
„Besonders wichtig war uns bei diesem Tarifabschluss, die Attraktivität der privaten Omnibusunternehmen als Arbeitgeber zu bewahren“, so der LBO-Tarifkommissionsvorsitzende Nico Schoenecker. „Zudem erhalten die Arbeitgeber nun bis 31. März 2025 finanzielle Planungssicherheit bei den Personalkosten.“ Der Tarifabschluss sei außergewöhnlich hoch ausgefallen und stelle die privaten Betriebe sicher vor enorme Herausforderungen. Aufgrund der Kostensteigerungen der letzten eineinhalb Jahre sei dem LBO dennoch wichtig gewesen, die Mitarbeiter seiner Mitgliedsbetriebe „in diesen außergewöhnlichen Zeiten“ nachhaltig zu unterstützen. „Wir danken der Gewerkschaft Verdi für die zügigen und produktiven Gespräche“, so Schoenecker.
 
Die Tarifvertragsparteien von LBO und Verdi wollen gemeinsam einen Antrag auf Allgemeinverbindlicherklärung des neuen Lohntarifvertrages stellen.