Die Produktion in Nordamerika wird dann auf die kanadischen Werke in Saint-Eustache und Saint-François-du-Lac (Québec) verlagert, und Nova Bus wird sein erfolgreiches Geschäft in Kanada, wo es Marktführer ist, weiterführen. So gewann das Unternehmen unlängst Aufträge über rund 500 Elektrobusse für Toronto und 890 Busse für STM Montréal. Fragwürdig ist diese Entscheidung nicht zuletzt deshalb, weil in den USA durch das massive IRA-Investitionsprogramm der Biden-Adminstration ein Produktionswerk in den USA unabdingbar machen würde ("Buy America-Act") und daher viele europäische Hersteller wie Van Hool, Ebusco und andere auf den US Markt drängen.

„Die strategische Entscheidung, die Busproduktion in den USA bis 2025 einzustellen, wurde nach einer Bewertung der Rentabilität des Unternehmens getroffen, das über die Jahre hinweg kontinuierliche finanzielle Verluste verzeichnete", sagt Anna Westerberg, Vorsitzende des Verwaltungsrats von Nova Bus und CEO von Volvo Buses in Göteborg. Erst im März 2023 hatte Volvo verkündet, seine europäische Busproduktion einzustellen und seine Elektrobusse zukünftig von Aufbauern wie zum Beispiel MCV und Sunsundegui bauen zu lassen.

Nova Bus werde eng mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten zusammenarbeiten, da der Busbetrieb im Werk Plattsburgh bis zum ersten Quartal 2025 fortgesetzt werden soll. Nova Bus wird seine US-Kunden weiterhin mit Ersatzteilen und Serviceleistungen versorgen.

„Obwohl diese strategische Entscheidung schwierig ist, werden wir durch die Änderung unseres Geschäftsmodells mit Fokus auf Kanada unsere Rentabilität verbessern und unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit sichern“, fügt Ralph Acs, Präsident von Nova Bus, hinzu.

 

"Bemühungen, den Mitarbeitern von Nova Bus Alternativen zu bieten"

Die Entscheidung, die Busproduktion in den USA zu beenden und sich auf Kanada zu konzentrieren, wird sich bis 2025 schrittweise auf die Vollzeitstellen bei Nova Bus auswirken.

„Wir werden alles tun, um unsere Mitarbeiter zu unterstützen, von denen viele schon seit vielen Jahren bei uns beschäftigt sind. Wir werden mit unseren Volvo-Schwesterunternehmen, umliegenden Unternehmen, lokalen Behörden und Gemeinden zusammenarbeiten, um unsere Mitarbeiter bei der Suche nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten zu unterstützen“, sagt Ralph Acs. Die Rolle der Gewerkschaften ist in Nordamerika deutlich der in Europa untergeordnet.

Das Ausmaß der Auswirkungen dieser Entscheidung auf die kanadische Organisationsstruktur soll von Nova Bus und sicher auch von Volvo Buses noch analysiert und in den nächsten 24 Monaten im Zuge der Umstrukturierung definiert werden.

 

Über Nova Bus

Nova Bus, Mitglied der Volvo Group, ist nach eigener Aussage ein „führender Anbieter von nachhaltigen Transportlösungen in Nordamerika“. Das Portfolio umfasst Elektro-, Hybrid-, CNG- und saubere Dieselbusse, Großraumfahrzeuge sowie integrierte intelligente Transportsysteme. Nova Bus begleitet Verkehrsbetriebe und Busflottenbetreiber beim Umstieg auf Elektromobilität mit seinem Flaggschiff, dem Langstrecken-Elektrobus LFSe+, der die bewährte Nova-Bus-Struktur mit den neuesten Innovationen im Elektroantrieb kombiniert. Nova Bus setze sich außerdem dafür ein, „die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und einen positiven Beitrag zu einer grüneren Wirtschaft zu leisten“.