Damit ist auch die Zukunft des umweltfreundlichen Tourismus in Frage gestellt, weshalb die Gütegemeinschaft Buskomfort (GBK) ihre aktuellen Forderungen nach finanzieller Überlebenshilfe für Unternehmen, die bereits seit Monaten unter einem Berufsverbot leiden, auch mit den Zielvorgaben der Bundesregierung für den Klimaschutz begründet.

Die GBK fordert finanzielle Ausgleichszahlungen für abgemeldete Busse und einen Fixkostenersatz für abgesagte Reisen. Denn bereits seit Monaten können Busunternehmer keine Einnahmen aus dem Tourismus generieren und damit weder ihre Investitionen in sichere und umweltfreundliche Fahrzeuge noch ihre Ausgaben für die Produktion von Katalogen und Werbemittel sowie die Kosten für das Personal, das die Stornierung von Reisen bearbeiten muss, refinanzieren

„Die Bustouristik braucht jetzt dringend eine Perspektive für einen Neustart mit einem Zeithorizont, der auch die Planung des Personalbedarfs ermöglicht“, macht die GBK in einem Schreiben an den Tourismusbeauftragten der Bundesregierung, Thomas Bareiß, deutlich.

Wie ein behutsamer und schrittweiser Einstieg in das Reisegeschäft möglich sein könnte, prüfe die Branche derzeit. Allerdings seien aufgrund der Hygienevorschriften Tagesfahrten nur mit einer stark reduzierten Teilnehmerzahl möglich und damit nicht kostendeckend kalkulierbar. „Das Minus in der Bilanz muss deshalb mindestens für die Dauer von einem Jahr mit Bundesmitteln ausgeglichen werden“, fordert der GBK-Vorsitzende Hermann Meyering. Als langfristige Unterstützung sei die Bustouristik darüber hinaus auf eine reduzierte Mehrwertsteuer angewiesen, da sie sich erst nach Jahren von den Folgen der Corona-Krise erholen werde.

Laut Meyering falle der Wunschzettel der Bustouristik vor dem Hintergrund der astronomischen Summen, die zur Stützung der Flugbranche derzeit im Gespräch sind, eher bescheiden aus. Dem Verband gehe es mit seinen Forderungen nicht zuletzt um das Überleben einer Branche, die für einen umweltfreundlichen Tourismus systemrelevant ist. „Wenn die Bundesregierung ihre eigenen Zielvorgaben zum Klimaschutz noch ernst nimmt, darf sie dem Untergang der Busbranche jetzt nicht tatenlos zusehen“, so Meyering weiter.