„Das geht oft weit über die reine Beförderung der Menschen hinaus“, stellt Ingo Wortmann, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) heraus. Die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden stehen an den Hauptbahnhöfen und Omnibusbahnhöfen bereit, fahren zu Erstaufnahmezentren, Sammelstellen, den ersten Unterkünften und halten auch beispielsweise ihre Impfbusse bereit, um ungeimpften Geflüchteten ein entsprechendes Angebot zu machen. „Wir fahren, informieren, helfen, impfen und vermitteln. Auf der langen Strecke an und über die Grenze kommen die Bahnen und Reisebusse zum Einsatz. Die Feinverteilung in den Städten und Kommunen übernehmen die ÖPNV-Fahrzeuge. Darüber hinaus bringen die Güterbahnen dringend benötigte Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze und bis in die Ukraine“, so Wortmann.

Der VDV-Präsident betont zudem, dass das freiwillige Engagement, das weit über die dienstliche Tätigkeit hinausgehe, dabei außerordentlich und nicht hoch genug einzuschätzen sei. In Absprache mit der Bundesregierung habe der Verband gemeinsam mit der Branche für die Koordinierung der Personenbeförderung von Kriegsflüchtlingen einen Prozess vereinbart, um verfügbare Personal- und Fahrzeugkapazitäten der Verkehrsunternehmen zu identifizieren, zu bündeln und einzusetzen.

Der VDV spricht sich gegen jede Form von Gewalt und Unterdrückung aus. Die Branche sei multikulturell und in den Verkehrsunternehmen und -verbünden arbeiteten Menschen aus verschiedensten Kulturkreisen und Nationen – auch mit ukrainischen und russischen Wurzeln – friedlich und engagiert zusammen, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Deshalb habe der VDV auch im Namen der Branche eine eigene Resolution verabschiedet in der es heißt: „Wir, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und seine über 600 Mitgliedsunternehmen aus dem öffentlichen Personen- und dem Eisenbahnverkehr im In- und Ausland, verfolgen mit größter Bestürzung den unbegründeten Angriff Russlands auf die Ukraine und verurteilen diese Entscheidung des Präsidenten der Russischen Föderation auf das Schärfste. Mit diesem Akt militärischer Gewalt wird auch die europäische Friedensordnung angegriffen, die den meisten Menschen auf dem Kontinent eine beispiellose Ära des Friedens bescherte. Frieden ist das stärkste und wichtigste Argument für die freie und demokratische Gesellschaft, in der wir in der Europäischen Union leben. Diesen Frieden gilt es mit allen Mitteln zu verteidigen und zu erhalten.“

Der vollständige Text der VDV-Resolution findet sich hier.