„Die Streikbereitschaft liegt bei nahezu 100 Prozent. Die Linien im Land fahren heute nicht“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Freitagmorgen in Kiel. Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft in den Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern den Druck erhöhen. „Die hohe Beteiligung sollte eine deutliche Warnung an die Arbeitgeber sein, endlich Butter bei die Fische zu packen“, sagte der Sprecher weiter. Die Verhandlungen sollen Verdi zufolge am 14. September 2022 fortgesetzt werden. Verhandelt werde für etwa 1.900 Beschäftigte.

Die befristete Arbeitsniederlegung soll bis zum Betriebsende am Samstag (03. September 2022) dauern. Ein Angebot des Omnibusverbands Nord (OVN) hatte die Gewerkschaft in einer Mitteilung vom Donnerstag als unzureichend bezeichnet. Verdi fordert eine Erhöhung der Tarife von 1,95 Euro pro Stunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten, weitere 1,95 Euro mehr für Werkstattmitarbeiter sowie die Übernahme des Jahresbeitrages einer Solidarkasse der Arbeitnehmerschaft.

Der OVN hat nach eigenen Angaben ein Angebot unterbreitet, das mit einer Lohnsteigerung allein in diesem Jahr um 8,5 Prozent die hohe Inflation voll ausgleiche (siehe Bericht vom 31. August 2022). Neben einem Inflationszuschuss in Höhe von 300 Euro beinhalte das Angebot bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine Lohnerhöhung von 3,5 Prozent zum 01. Oktober, eine weitere Erhöhung von zwei Prozent zum 01. Oktober 2023 sowie eine abschließende Erhöhung zum 01. Oktober 2024.