Bei dem Termin im BMVI diskutierten der Bundesverkehrsminister sowie Staatssekretärin Tamara Zieschang und Staatssekretär Enak Ferlemann mit der zehnköpfigen Delegation des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (BDO) über die Entwicklungen in der Busbranche und deren Bedeutung für die Mobilität. Die Vertreter der BDO unter Vorsitz von Präsident Karl Hülsmann – betonten dabei, dass direkte Hilfen schnell kommen müssen, um traditionelle mittelständische Unternehmen vor dem nahenden Aus zu bewahren.

Die Bustouristik liege am Boden. Klassen- und Vereinsfahrten seien verboten. Viele Unternehmen stünden kurz vor der Insolvenz oder hätten diese bereits angemeldet. Diese Entwicklung werde sich aufgrund der zumeist gemischtwirtschaftlichen Struktur der Unternehmen auch negativ auf die Schülerbeförderung und den ÖPNV gerade in ländlichen Regionen auswirken, verdeutlichte Hülsmann. Das Verschwinden von familiengeführten und vor Ort engagierten Busunternehmen in den Städten und in der Fläche werde erhebliche Auswirkungen auf die bestehenden Strukturen und das gesamtgesellschaftliche Leben in Deutschland haben, sagte er.

Die Probleme der Bus-Branche seien Bundesverkehrsminister Scheuer bewusst. Daher betonte er erneut: „Wir wollen den betroffenen Busunternehmen schnell helfen. Mein Haus hat eine Finanzierungsregelung erarbeitet. Insgesamt wollen wir 170 Millionen Euro in die Hand nehmen. Dafür brauchen wir noch die Zustimmung des Bundesfinanzministers.“

BDO-Präsident Karl Hülsmann sagte zu den Inhalten des Gesprächs mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Busse sind als umweltfreundlichstes und flexibelstes Verkehrsmittel unverzichtbar für die Grundversorgung mit Mobilitätsleistungen in Deutschland. Busunternehmen stehen für eine Vielzahl von wesentlichen Angeboten – vom Schülerverkehr über Vereinsfahrten bis hin zu Betriebsausflügen und Fahrten ins Museum. Durch die dramatischen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind diese wesentlichen Strukturen derzeit massiv bedroht. Uns als Busbranche war es beim Termin mit Bundesminister Scheuer heute wichtig, noch einmal ganz deutlich zu machen, dass die Krise bei unseren mittelständischen Unternehmen schon tiefgreifende Schäden angerichtet hat. Wir erkennen, dass Bundesminister Scheuer die Sorge um die Branche und die umweltfreundliche Mobilität teilt. Wir appellieren daher eindringlich an Bundesfinanzminister Olaf Scholz, die Initiative von Bundesverkehrsminister Scheuer zu unterstützen und mit ihm gemeinsam den Busmittelstand zu retten.“

Der BDO hat vier Forderungen zum Erhalt des Busgewerbes in Deutschland herausgearbeitet. Diese finden Sie hier.