Die Fahrzeuge vom Typ Setra S 531 DT tragen die Bezeichnung „Fun & Relax“ und sollen den Fernbusmarkt komforttechnisch auf eine Stufe mit der in den Bahnen von Regio Jet bereits eingeführten Reisequalität heben, so Regiojet-Inhaber Radim Jančura. Demnach wird es in den Bussen sozusagen zwei „Klassen“ geben. Im unteren Teil der Doppeldecker wird eine Bestuhlung in herkömmlicher Art beibehalten, im Obergeschoss aber gibt es eine "zwei plus eins" Sitzanordnung, die eher aus dem Luxus-Reisebereich bekannt ist. Das verringert die Gesamtkapazität der Busse zwar um stolze 30 Prozent – von den gewohnten 80 Plätzen bleiben nur noch 58. Dennoch will man bei Regiojet genau diesen Weg gehen, um den Fahrgastkomfort deutlich zu erhöhen.
„Die meisten Menschen sitzen nicht gern neben Fremden, wenn sie allein reisen“, sagt Radim Jančura. Deshalb habe er schon immer angestrebt, auch in Bussen eine "zwei plus eins" Bestuhlung zu verbauen. „Wir bei Regiojet glauben, dass dies zu einer Renaissance des Busses führen kann und Menschen anzieht, die den Bus als Verkehrsmittel bisher nicht in Betracht gezogen haben.“ Das könnte Wettbewerbsvorteile mit sich bringen, zumal Regiojet nicht nur in Tschechien Linienverkehre anbietet, sondern auch international, wo eine "Zwei plus Eins" Bestuhlung sehr viel weniger exotisch anmutet als in Europa. Der höhere Komfort habe zugegebenermaßen seinen Preis, aber Jančura ist sicher, dass der verbesserte Komfort eine höhere durchschnittliche Auslastung auf allen Linien mit sich bringen wird, sodass durch den Kapazitätsverzicht verursachte finanzielle Einbußen aufgefangen werden. „Wir gehen davon aus, dass unsere neuen Busse beliebter sein werden als Konkurrenzmodelle mit 80 Sitzplätzen.“
Fahrgäste, die sich den höheren Reisekomfort gönnen wollen, zahlen zehn bis fünfzehn Prozent mehr für ihre Fahrkarte als Passagiere, denen ein regulärer Sitzplatz genügt. Das Auftragsvolumen für die 150 Setra-Doppeldecker beläuft sich insgesamt auf 91 Millionen Euro (2,25 Milliarden tschechische Kronen). Bislang nutzt Radim Jančura etwa 110 Scania Irizar- und Volvo Irizar-Busse auf seinen ausländischen und inländischen Buslinien.
Fernbusse mit Stewardessen und mehr in Planung
Für den Regiojet-Inhaber hören Luxus und Reisekomfort allerdings bei der Bestuhlung nicht auf, sondern fangen da gerade erst an. „Unser Ziel ist, auf Fernbuslinien den höchsten Komfort zu bieten, der bisher nur in der ersten Klasse in Zügen und Flugzeugen zu finden ist“, verspricht Jančura. Deshalb sollen langfristig auch Busbegleiter/-innen in den Fernbussen von Regiojet Einzug halten. „Wir sind überzeugt, dass diese Innovation ein neues Kapitel im Busverkehr aufschlagen wird.“
Die von Regiojet georderten Setra-Doppeldecker bringen eine Spezialitäten-Kaffeeküche mit sowie einen modernen Frenzel FOAS 170 Snack- und Getränkeautomaten. Die Sitze sind mit versenk- und verstellbaren Kopfstützen und ergonomischen Tischen ausgestattet, verfügen über ein Multimediasystem für Filme, Spiele und Musik und eine 230 Volt Steckdose an jedem Platz. Es gibt kostenloses W-Lan im Bus und für jeden Passagier USB- und USB-C-Anschlüsse. Toilette und Air-Klimaanlage sind ebenfalls an Bord.
Gebaut werden die Busse im Setra-Werk in Neu-Ulm, die Karosserien stammen aus dem Produktionsbetrieb in Holýšov. Die zugrundeliegende Technik ist die der Setra Top Class 500. Der Fahrer kann sich auf einen Isringausen NTS 2 Sitz in Maximalausstattung und jede Menge Sicherheitssysteme freuen. Darunter Notbremsassistent ABA4, adaptierte Geschwindigkeitsregelung ART mit Stop and Go-Funktion, Berganfahrhilfesystem, AtAs-Wachsamkeitsüberwachung, Bi-LED-Scheinwerfer und ein Paket heute gängiger Standards wie ESP, ASR, EBS, BAS, SPA, ABS und SWR. Motorisiert sind die Luxus-Doppeldecker mit einem Mercedes Benz OM 471 LA mit 510 PS (375 KW), GO 250-8 Power Shift Getriebe sowie topografischer PPC-Getriebesteuerung.
Über Regiojet
Regiojet gehört zu den größten privaten Betreibern von Schienen- und Bustransporten in Mitteleuropa. Im Jahr 2009 von Inhaber Radim Jančura gegründet, betreibt Regiojet seit 2011 den regulären Schienenpersonenverkehr in Tschechien. Im Jahr 2023 belegte das Unternehmen den vierten Platz unter den angesehensten Unternehmen der Tschechischen Republik.