Gleichzeitig fordert die QTA schnellere Lösungen für die wirtschaftlichen Probleme der Branche. Vor allem die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe mit ihrem Aufruf, sich bei Buchungen des Sommerurlaubs zurückzuhalten, der gesamten Branche einen Bärendienst erwiesen. Die Reisevertriebs-Organisation kritisiert weiter, dass verantwortlichen Politikern immer noch ein klares Bewusstsein für die dramatischen Folgen der Corona-Pandemie auf die Reisebranche fehle – was durch unsensible Aussagen und fehlende handfeste Alternativen deutlich werde.

Neben tausenden von Arbeitsplätzen in Deutschland bei Veranstaltern und in Reisebüros – oft in strukturschwachen Regionen – seien auch komplette Urlaubsregionen mit Hoteliers, Busfahrern und Reiseleitern in vielen vom Tourismus abhängigen Regionen Europas, insbesondere in Spanien und Griechenland, aber auch in der Türkei oder in Ägypten betroffen

„Es ist richtig, dass niemand verlässliche Vorhersagen über den weiteren Verlauf der Infektionen machen kann. In dieser Situation sind jedoch keine spekulativen Warnungen erforderlich, sondern handfeste politische Lösungen und vor allem ein Aufruf zur Solidarität mit tausenden von notleidenden mittelständischen Betrieben und deren Mitarbeitern“, teilt die QTA in einer Presseinformation mit.

Wenn von der Brüsseler Bürokratie statt konkreter Entscheidungen nur schlechte Stimmung kommt, werfe dies ein ausgesprochen schlechtes Bild auf die Europäische Union. Obwohl ein Kompromiss-Vorschlag des Corona-Kabinetts für Hilfslösungen schon sehr lange zurück liege, herrsche in Brüssel eine unverantwortliche Funkstille, die zahlreiche touristische Unternehmen in Existenznöte treibe.

Daher werden politische Entscheidungsträger, sowohl in Berlin als auch in Brüssel, von den Geschäftsführern der QTA-Kooperationen dazu aufgefordert, sich mehr mit der dramatischen Situation der Reisewirtschaft in der Corona-Krise auseinanderzusetzen. Reisebüros können man selbst mit zurückhaltenden Ladenöffnungen nicht retten – das Problem sei um Dimensionen größer und erfordere daher eine sofortige strategische Vorgehensweise.  

Die QTA umfasst derzeit rund 9.800 Reisebüros. Allianzpartner sind die Ketten und Kooperationen AER Kooperation AG, Reiseland GmbH & Co. KG, RTK/RT-Reisen GmbH, Schauinsland-Reisen Partner (Alpha Reisebüropartner GmbH), Schmetterling International GmbH & Co. KG und TUI Travelstar GmbH.