Entsprechende Hinweisschilder für die Busscheiben liefert Heymann gleich mit. Die Koblenzer Verkehrsbetriebe haben mittlerweile ihre gesamte Busflotte ausgerüstet. Beim Heymann ist der Fahrerschutz – wie Geschäftsführer Michael Aulmann verrät – ein Ergebnis von viel „Hirnschmalz“ und langjährigem Know-how. Hier wurde schon an ähnlichen Lösungen für den Schutz der Busfahrer gegen Vandalismus getüftelt. Die aktuelle Variante wird aus 10 mm dickem Polycarbonat gefertigt und mittels spezieller Halterungen an den Rahmen der Fahrertüre befestigt. Form und Konturen der Scheibe sind so konzipiert, dass der Fahrer sowohl auf den Einstiegsbereich als auch auf die Rückspiegel freie Sicht hat.

Die Nutzung von Polycarbonat bringe im Vergleich zum Sicherheitsglas viele Vorteile, erklärt die Firma Heymann. Neben Stabilität und Gewicht seien es vor allem die Fertigungsflexibilität und die individuellen Anpassungsmöglichkeiten durch eventuelle Nachbearbeitung. Am rahmenlosen Aufbau sorgen zwei an die Kassensysteme angepasste Ausschnitte für ein reibungsloses Fahrkartengeschäft. Die pflegeleichte Scheibe verfügt über einen Zusatzgriff und schließt mittels Magnet-Haftpunkt am Rahmen des Fahrersitzes.

Größe, Formen und Details werden den jeweiligen Bustypen angepasst. Derzeit sind zehn Varianten für Fahrzeuge der Marken MAN, Mercedes-Benz, Setra und Iveco in Arbeit. Die Firma Heymann liefert die Bausätze samt detaillierter Montageanleitung an die Flottenbetreiber bzw. deren Service-Einheiten. Auf Wunsch können Kunden auch vor Ort Mustereinbauten vornehmen. Der Bausatz lasse sich von zwei Personen in kurzer Zeit montieren, verspricht das Unternehmen. Heymann hat gemeinsam mit regionalen Partnerfirmen seine Kapazitäten ausgebaut und sei jetzt nach eigenen Angaben in der Lage, täglich rund 100 Fahrerschutz-Sätze auszuliefern.

Der Fahrerschutz von Heymann ist durch ein Siegel authentifiziert. Geschäftsführer Thomas Heymann: „In vielen Stunden, die wir und der Anwender Koveb mit den Fachgremien der technischen Überwachungsvereine verbracht haben, wurde das neue Konzept auf Herz und Nieren geprüft.“ Heymanns Fahrerschutz berücksichtigt die Vorgaben zu Splitter- und Brandschutz und entspricht der ABG D 2346 und der ECE R43. Die beim Patentamt zum Designschutz angemeldeten Polycarbonat-Scheiben sind mit einem selbstzerstörenden Dokumentensiegel gekennzeichnet. Für die Flottenbetreiber sei die Nachrüstung somit eintragungsfähig, bestätigt der Busausstatter.