Neben Philipp Hörmann, der als stellvertretender gbk-Vorsitzender einstimmig wiedergewählt wurde, wurden auch Philipp Cantauw (Der Schmidt), Bülent Menekse (Spillmann) und Josef Weiermair (Weiermair Reisen, Österreich) einstimmig als Vorstandsmitglieder des Verbands bestätigt. Die Vorstandsmitglieder Frank Krämer (MAN Truck & Bus Deutschland) und Silke Becker (Becker Touristik, Saarland) standen turnusgemäß nicht zur Wiederwahl an und verbleiben ebenfalls im Board. Der bisherige Evobus-Vertreter Jens Heinemann wiederum hat ein neues Aufgabengebiet als CEO des Unternehmens im englischen Coventry bekommen, und ist daher aus dem Vorstand ausgeschieden. Er wurde von seinem Nachfolger Raphael Triebswetter, Leiter Vertriebsregionen Mercedes-Benz und Setra Omnibusse, ersetzt und einstimmig gewählt. In seiner kurzen Vorstellung in der Runde sagte Triebswetter: „Meine ersten drei Monate waren durchaus anstrengend und interessant, da die Stimmung ja von einem Beinahe-Stillstand bis zur Situation eines Lieferengpasses changierte.“
Überdies wurde Marianne Römer wurde einstimmig als Kassenprüferin bestätigt. Nicht nur mit einem Blumenstrauß bedankte sich Meyering auch bei Monika Wöhr-Kühnemann, die diese Aufgabe 14 Jahre engagiert übernommen hatte und aufgrund persönlicher Weichenstellungen im Unternehmen nicht mehr kandidierte, was sie mit bewegenden Worten vor den Mitgliedern auch erläuterte. Für sie wurde Joachim Stöffler, Geschäftsführer der jomotours GmbH in Sindelfingen, einstimmig zum zweiten Kassenprüfer gewählt.
Um das Wir-Gefühl im Verband zu stärken, wurden auf der Jahreshauptversammlung langjährige Mitglieder geehrt. So ist die Mitteldeutsche Reisebus GmbH schon seit zehn Jahren dabei, der Paketreiseveranstalter Touristik Partner Service bereits seit 15 Jahren. Der Busreiseveranstalter Heinrich Marti aus der Schweiz gehört mit einem Vierteljahrhundert Mitgliedschaft genauso wie Weber-Reisen aus Dorfen mit 35 Jahren zu den Urgesteinen des Verbands.
Kassenprüferin Marianne Römer (links) und ihr neu gewählter Kollege Joachim Stöffle (rechts) verabschieden
die langgediente Prüferin Monika Wöhr-Kühnemann (Mitte) nach deren bewegenden Abschiedsworten. Foto: gbk
Mehr Rechtsschutz in Europa
Die wichtigen Satzungsänderungen, die von den Mitgliedern einstimmig angenommen wurden, resultieren aus der neu erworbenen Legitimation des Verbands, den Missbrauch des RAL Gütezeichens Buskomfort auch unter der veränderten Gesetzeslage weiterhin bekämpfen zu können. Denn die gbk ist nunmehr beim Bundesamt für Justiz als qualifizierter Wirtschaftsverband nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb gelistet. Und auch in Europa genießt das RAL Gütezeichen Buskomfort nun den besonderen Rechtsschutz: es wurde beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) als sogenannte „Unionsgewährleistungsmarke“ eingetragen, die mit besonderen Rechten ausgestattet ist.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen gewinnen diese Sterne laut Meyering besondere Relevanz. „Denn aufgrund von Sparzwängen sowie Engpässen bei Personal und Material stehen Unternehmen in der Gefahr, Abstriche bei der Qualität zu machen“, beobachtet der gbk-Vorsitzende. „Deshalb suchen anspruchsvolle Verbraucher nach Kennzeichnungen, die hohe Standards garantieren.“ Zudem können Busunternehmer ihre Preisunterschiede auch im Anmietverkehr auf der Basis des differenzierten Klassifizierungssystems begründen. Und wenn mit dem Deutschlandticket die Grenzen zwischen öffentlichem Personennahverkehr und Reiseverkehr verschwimmen, könne die Bustouristik mit hochwertigen Fahrzeugen und gutem Service punkten.
Absage ans Deutschlandticket für den Fernbus
Eine Ausweitung des Deutschlandtickets auf den Fernbus lehnt Meyering, ebenso wie der RDA schon seit einiger Zeit, rundheraus ab, da dies die Interessen und Potenziale des privatwirtschaftlichen Gelegenheitsverkehrs konterkariere. Für den Klimaschutz hält er die konsequente Erneuerung von Flotten auf Basis der Euro 6-Technologie für zielführender als die Einführung einer Euro-7-Norm, für die die EU-Kommission unlängst erste, weitreichende Vorschläge vorgelegt hatte. Zudem forderte er die zeitnahe Schaffung von Lademöglichkeiten für elektrisch angetriebene Reisebusse, ohne die kein Unternehmer die immensen Investitionen in die Antriebs-Transformation tätigen könne.
Der gbk-Geschäftsführer Martin Becker präsentierte die aktuelle Verbandsstatistik: Demnach werden von den 366 Mitglieder derzeit insgesamt 753 Fahrzeuge klassifiziert. Über die Hälfte dieser Busse erfüllt den Vier-Sterne-Standard und ein knappes Drittel trägt fünf Sterne. 16 Vier-Sterne-Busse und immerhin schon 53 Fünf-Sterne-Busse erhielten das Zusatzprädikat „Superior“, dass vor drei Jahren erstmals eingeführt wurde.
Mitglieder profitieren von neuen Rahmenabkommen
Der Verband unterstützt außerdem die Qualifikation von Fachkräften in der Bustouristik mit Sonderkonditionen für seine Mitglieder. Ein entsprechendes Rahmenabkommen zur „Offiziellen Bildungspartnerschaft“ mit der IU Internationale Hochschule auf der Mitgliederversammlung des Verbands in Stuttgart erstmals präsentiert. Leyla Ertugrul von der privaten IU Internationale Hochschule stellte ihre Ausbildungsprogramme vor und erläuterte die Vergünstigungen für gbk-Mitglieder: in Präsenz an über 40 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie ebenfalls rein virtuell können die dualen Studiengänge mit dem Bachelor oder Master abgeschlossen werden. Die praxisorientierte Ausbildung ermöglicht eine frühzeitige Bindung von Nachwuchskräften an das Unternehmen und verkürzt die Einarbeitungszeiten. Die Ausbildung ist laut Geschäftsführer Martin Becker an das baden-württembergischen BA-Studium angelehnt, aber für die Unternehmen deutlich preiswerter. Die Mitglieder der gbk erhalten einen Rabatt von fünf Prozent auf die Studiengebühren. Die Kooperation ist nicht nur auf die touristischen Studienprogramme begrenzt, sondern kann auch für die Bereiche Marketing, Personal und Recht genutzt werden.
Becker stellte zudem ein breites Spektrum an neuen Werbemitteln vor, die gbk-Mitglieder für ihren Webauftritt und die Kataloggestaltung kostenlos nutzen können. Ein neues Rahmenabkommen wurde für alle Produkte der Onlineprinters (www.onlineprinters.de) abgeschlossen. gbk-Mitglieder erhalten dauerhaft einen Nachlass in Höhe von fünf Prozent, für die erste Bestellung sogar zehn Prozent. „Mit unseren 1.700 Mitarbeitern bieten wir eine Auswahl von über 5.000 Produkten an – von Flyern, Broschüren, Katalogen und Aufklebern über Werbeartikel, Bekleidungen und Verpackungen bis zu Messeständen und Geschäftsausstattungen“, erklärte Horst Ronge von Onlineprinters.
„Mit diesen neuen Rahmenabkommen bieten wir unseren Mitgliedern zusätzliche Mehrwerte und helfen der Branche bei der Lösung ihrer Personalprobleme“, betont der gbk-Vorsitzende Hermann Meyering.
Martin Becker (Geschäftsführer gbk) mit der Leyla Ertugrul (Teamleitung Vertrieb) von der
"IU Internationale Hochschule" in Sindelfingen. Foto: gbk