Mit dem Werk wird MAN der erste Nutzfahrzeughersteller, der in Deutschland eine eigene Batterieserienproduktion in Betrieb nimmt. Das Investitionsvolumen für den Neubau einschließlich Logistik, Infrastruktur, Gebäude- und Fertigungsanlagen beträgt rund 100 Millionen Euro.

Das Richtfest sei ein wichtiger Meilenstein für MAN auf dem Weg der großen Transformation Richtung Elektromobilität, so der Vorstandsvorsitzende von MAN Truck & Bus, Alexander Vlaskamp. MAN werde in Nürnberg künftig nicht nur Batterien entwickeln, sondern sie auch mit neuesten Technologien in Großserie fertigen. Damit bekenne sich MAN nicht zuletzt auch zum Wirtschaftsstandort Bayern und zu Deutschland. Möglich gemacht habe das ein enger Schulterschluss zwischen Unternehmen, dem MAN Betriebsrat und der bayerischen Politik.

Aktuell werden am Standort Nürnberg bereits Batteriepacks in Kleinserie für die vollelektrischen MAN Fahrzeuge hergestellt. Mit dem Start der Großserienproduktion soll der Bereich der Kleinserienfertigung schrittweise auf die Entwicklung der nächsten Batteriegeneration sowie auf die Wiederaufbereitung von Batterien umgestellt werden. In der Großserie werden ab April 2025 die angelieferten Module in Batterielayer eingesetzt. Diese Layer werden aufeinander gestapelt zu dem Batteriepack montiert und anschließend auch getestet.

 

Ziel: Bis zu 200.000 Hochvolt-Batterien pro Jahr bis 2023

Auf 17.000 Quadratmeter Fläche verfügt das Werk nach Fertigstellung über 50 manuelle und automatisierte Montagestationen sowie sieben Prüfstände. Die Installation der ersten Fertigungsanlagen ist bereits angelaufen. Ab April 2025 werden in einer ersten Ausbaustufe bis zu 50.000 Batterien pro Jahr gebaut. Diese Kapazität soll – je nach Entwicklung der Marktlage – bis 2030 auf bis zu 100.000 Hochvolt-Batterien erweitert werden. „Der Einstieg in die Elektromobilität ist für unseren Standort ein entscheidender Schritt in die Zukunft“, sagt Ingo Essel, Leiter des MAN-Standorts Nürnberg. „Wir haben jahrzehntelange Expertise in der Entwicklung und Produktion von Motoren und nun zudem beste Voraussetzungen, uns auch als Kompetenzzentrum für alternative Antriebstechnologien zu etablieren.“

Der Freistaat Bayern fördert die Weiterentwicklung und Forschung zur Batterietechnologie mit rund 30 Millionen Euro. Das ermöglicht MAN unter anderem die Integration von Laserschweißzellen. Das Laserschweißen gilt derzeit als die innovativste, effizienteste und schonendste Fertigungstechnologie im Batterie-Modulbau. Mit einem acht Kilowatt Scheibenlaser, robotergeführten Optiken und hochfeinen Sensoren könnten so einzelne Batteriezellen mit höchster Präzision und Qualität elektrisch miteinander verbunden werden. MAN forscht in Kooperation mit der Technischen Universität (TU) München an der Weiterentwicklung dieser Technik. Zum Einsatz kommen soll sie in einer zukünftigen Batteriegeneration.