Bei der hochkarätig besetzten Veranstaltung ging es um Themen wie: Was bedeutet Qualität in einer Dienstleistungsbranche, deren Produkte man nicht anfassen und nicht auf Vorrat produzieren kann? Wie lässt sich Qualität messen und dann in der Realität auch herstellen? Wie sieht ein qualitätsvoller Busverkehr aus? Wie müssen Aufgabenträger, Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde zusammenwirken, damit sie zufriedene Fahrgäste haben? Welche Schlüsselfaktoren spielen für einen zuverlässigen ÖPNV eine Rolle und natürlich auch, wie wichtig ist Zuverlässigkeit, wenn es darum geht, Fahrgäste zu gewinnen oder auch nur zu alten?
Deutlich wurde in den Beiträgen, dass die Vergabeverfahren im Linienverkehr eine wichtige Rolle spielen, aber auch, dass das Personal und seine Gewinnung ein Schlüsselfaktor in der Branche ist. Ebenfalls deutlich wurde, dass Baden-Württemberg derzeit in manchen Dingen schlechter dasteht als noch vor Jahre etwa beim Thema Anschlusssicherheit im ÖPNV, laut Ministerialdirektor Berthold Frieß, der die Keynote-Ansprache hielt, ein „Thema zum Verzweifeln“. Ein Riesenthema sind auch die Kosten für die Ausbildung zum Busfahrer. „Wir brauchen dringend eine Reform der Busführerscheinausbildung“, forderte daher die designierte WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg. Mit Blick auf die Kosten und die Dauer der Ausbildung erklärte sie: „Das muss auf ein normales Maß zurückgeführt werden.“ Ähnlich hatte sie sich bereits auf der letzten bdo-Jahresversammlung geäußert (Bus Blickpunkt dokumentierte die Diskussion im OktoberHeft).
Natürlich wurde auch über Geld gesprochen, etwa darüber, was das geplante "Deutschlandticket" kosten wird und dass die Spielräume in den öffentlichen Haushalten nicht größer werden. Einen wichtigen Aspekt strich daher Busunternehmen Ulrich Rau, Geschäftsführer von Omnibus-Verkehr Aalen (OVA) heraus, der betonte: „Hohe Qualität zum absolut billigsten Preis gibt es auf Dauer nicht, das ist nicht möglich.“ Rau fügte dabei einen Satz hinzu, den seine Großmutter ihm auf den Weg geben hat: „Wenn du zu billig kaufst, kauft du zweimal.“
Die Bus2Go fand in diesem Jahr zum zweiten Mal in Präsenz statt, die Veranstaltung konnte dabei auch im Live-Stream verfolgt werden. Die nächste Ausgabe ist für den November 2023 geplant und soll wieder in Heilbronn stattfinden.
Einen ausführlichen Bericht über die Bus2Go lesen Sie in der nächsten Ausgabe des BusBlickpunkt.
Ulrich Rau stellte den Busverkehr auf der Ostalb vor Foto: Thomas Burgert