Besonders in Mitteldeutschland ließe sich ein deutlicher Zuwachs bei den Fahrgästen feststellen, so der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) auf dpa-Anfrage. Im gesamten Netz sei ein Anstieg von rund zehn Prozent zu verzeichnen. Einige Bahnunternehmen berichteten sogar von einem Zuwachs von 20 bis 25 Prozent. Das Netz des MDV erstreckt sich vor allem um die Städte Leipzig und Halle.
Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) haben der dpa verraten, dass sie sich derzeit über rund 15 Prozent mehr Fahrgäste freuen als sie noch im gleichen Zeitraum Mai bis Juli 2019 hatten, also vor der Corona-Pandemie. Früher hätten zudem deutlicher weniger Menschen in den Sommerferien Bus und Bahn genutzt, diesen Effekt gebe in diesem Jahr nicht. Im vergangenen Jahr, bei der Einführung des „Neun-Euro-Tickets“, seien es jedoch noch mehr Fahrgäste gewesen.
Der Magdeburger Regionalverkehrsverbund (Marego) teilte mit, dass knapp jeder zweite Pendler, die ohnehin mit Bus und Bahn unterwegs seien, ihr bisheriges Monatsabo auf das Deutschlandticket umgestellt hätte. Interessant sei, dass sich vor allem Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in der Magdeburger Innenstadt haben, das Deutschlandticket kauften. Je weiter die Menschen vom Zentrum entfernt wohnten, desto geringer stelle sich die Verkaufsdichte für das Deutschlandticket dar. Von den rund 15.000 über den Marego-Verbund verkauften Tickets seien 10.000 in der Landeshauptstadt verkauft worden. Die übrigen 5.000 verteilten sich auf die Landkreise Börde, Salzlandkreis und Jerichower Land.
Mit dem Deutschlandticket sei auch die Havag in Halle zufrieden. Das Ticket entwickele sich positiver als ursprünglich angenommen, so eine Sprecherin. Zwar lägen keine konkreten Fahrgastzahlen vor, aber allein von Mai, dem Monat der Einführung des Tickets, bis August habe es einen Anstieg um rund 52 Prozent bei den Deutschlandtickets gegeben. Derzeit nutzten es 34.500 Kunden.