Die Busfahrschule der Hamburger Hochbahn startete am 1. August 1924, der Linienbetrieb folgte am 1. Dezember desselben Jahres. „Der damals moderne Omnibus ergänzte die U- und Straßenbahn als Mobilitätsangebot“, weiß Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn. Heute sei der Bus aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken – und mittlerweile auch deutlich komfortabler und moderner. „Perspektivisch auch in Form autonomer Fahrzeuge – ein Erfolgsmodell entwickelt sich weiter“, so Henrich.

Dem motorisierten Busbetrieb der Hochbahn gingen mehrere Testläufe zur Einrichtung eines Liniennetzes voraus. Dieses starteten bereits 1921, wurden aber wieder abgebrochen. Zum 1. Dezember 1924 nahm dann dennoch die erste reguläre und dauerhaft eingerichtete Buslinie vom Eppendorfer Baum über Dammtor und Stephansplatz bis zum Rathausmarkt ihren Betrieb auf.

Vom Kutscher zum Coach

Die Lenker der „pferdefreien Kutschen“ mussten zu diesem Zeitpunkt fertig ausgebildet zur Verfügung stehen. Die Qualifikation der ersten Stunde belief sich mit Start am 1. August auf knapp 6 Monate. Schon im ersten Jahr absolvierten 50 Busfahrer die Ausbildung erfolgreich in Theorie und Praxis. Damals gehörte jede Menge Technik zum Lehrplan, denn von den Fahrern wurde erwartet, dass sie bei einer Panne, ihr Fahrzeug am Straßenrand selber wieder zum Laufen brachten. Bis heute wurden in der Busfahrschule der Hamburger Hochbahn rund 24.000 Fahrer ausgebildet: Frauen durften in der BRD dabei erst ab Anfang der 1970er Jahre Busfahrerin werden. Die ersten Busfahrerinnen der Bundesrepublik bildete die Hochbahn in ihrer Busfahrerschule aus.

„Pro Monat stellen wir rund 30 angehende Busfahrerinnen und Busfahrer bei der HOCHBAHN ein“, so Saskia Heidenberger, Personal- und Busvorstand der Hochbahn. „Die eigene Busfahrschule sichert uns die notwendigen Kapazitäten und ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau in der Ausbildung.“ Heute beschäftigt die Hochbahn rund 3.300 Busfahrer, die die ca. 1.100 Busse der Hochbahn-Flotte auf 117 Linien durch Hamburg steuern – jeden Tag mit etwa 600.000 Fahrgästen ab Bord.