Nicht nur die Elektrizität des Busses selbst, auch der gesamte Stromverbrauch der Reisenden könne damit gedeckt werden. So können beispielsweise die mobilen Endgeräte mit nachhaltiger Sonnenenergie aufgeladen werden. Durch diese neuartige Technologie soll laut Flixbus auch der Treibstoffverbrauch um bis zu sieben Prozent reduziert werden können. Der Fernbusanbieter rechnet vor: Mit der neuen Technologie würde durchschnittlich 1,7 Liter Diesel pro 100 Kilometern eingespart. Bei einer durchschnittlichen Entfernung von 600 Kilometern am Tag entspreche dies einer täglichen Kraftstoffeinsparung von rund zehn Litern bzw. sieben Prozent Kraftstoff. Im Sommer sollen die Sonnenkollektoren sogar noch mehr Energie produzieren. Nach eigenem Bekunden ist Flixbus das weltweit erste Unternehmen, das diese Technologie auf einem internationalen Langstreckenbus testet. Bis 2030 will Flix-Mobility komplett klimaneutral unterwegs sein.

„Wir sind in vielen Ländern bereits jetzt das nachhaltigste Verkehrsmittel und möchten nachhaltige Mobilität so vielen Menschen wie möglich zugänglich machen. Daher investieren wir auch weiterhin in alternative Antriebe auf der Langstrecke“, sagt Jochen Engert, Gründer und Geschäftsführer Flix-Mobility. „In unserem Heimatmarkt Deutschland sind die politischen Rahmenbedingungen für derartige Projekte durch die massiven Bahnsubventionen aktuell leider sehr unbefriedigend. Umso erfreulicher, dass wir dieses zukunftsweisende Projekt stattdessen in den Niederlanden mit internationalen Partnern durchführen können.“

Für das Pilotprojekt arbeitet Flixbus mit Trailer zusammen, einem britischen Tech-Unternehmen, das sich auf Lösungen für die Reduzierung des Schadstoffausstoßes von Nutzfahrzeugen spezialisiert hat. Die flexiblen Solarmatten wurden speziell für den Einsatz im Transportsektor entwickelt und werden bereits für den Gütertransport und Lieferdienste erfolgreich eingesetzt. Um möglichst wenig Luftwiderstand zu erzeugen, sind sie außerdem besonders dünn und leicht konstruiert.

Unterstützt wird Flixbus von seinem lokalen Partnerunternehmen Kupers Touringcars aus der niederländischen Provinz Limburg, das die Verbindung London – Dortmund über Düsseldorf, Eindhoven, Antwerpen und Brügge betreibt. „Wir sind sehr stolz, dass wir mit unserem Doppeldecker-Flixbus Teil dieses internationalen Pilotprojekts zum nachhaltigen Reisen sind“, sagt Bert Fonteijn, Geschäftsführer des Unternehmens.