Es sei ein „weiterer Meilenstein einer elektrisierenden Erfolgsgeschichte“, so heißt es aus München: Mitte September ist der 1.000ste MAN Lion’s City E im polnischen MAN-Werk in Starachowice vom Produktionsband gelaufen. Künftig wird der Lion’s City 12 E im Großraum Madrid Fahrgäste an ihr Ziel bringen. Geordert hat den eBus das Verkehrsunternehmen Auto Periferia S.A., eine Tochter der spanischen Grupo Ruiz. „Vor ziemlich genau drei Jahren – Anfang Oktober 2020 – ist in Starachowice die Serienproduktion für unsere batterieelektrischen Stadtbusse erfolgreich angelaufen. Seitdem rollen immer mehr eBusse zuverlässig vom Band“, sagt Barbaros Oktay, Head of Bus bei MAN Truck & Bus, und ergänzt: „Zu verdanken haben wir das einem tollen Team, das sich unermüdlich engagiert und hervorragende Arbeit abliefert. Zudem hat sich in den letzten Jahren unser Werk in Polen zu einem Kompetenzzentrum für elektrische Stadtbusse entwickelt.“ Um diesen Entwicklungsschritt gehen zu können, habe MAN Truck & Bus intensiv in eMobility investiert und mit großer Sorgfalt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Produktionsanlagen auf die Anforderungen der Elektromobilität vorbereitet. „Mit einem wachsenden Markt für eBusse war das eine wichtige Investition für uns in die Zukunft“, so Oktay.
Erstes Halbjahr 2023: MAN zweitgrößter Anbieter
Europaweit ist der Markt für Elektrobusse im ersten Halbjahr 2023 um 45 Prozent gewachsen. Insgesamt wurden laut Chatrou CME Solutions 2.567 batterieelektrische Busse in diesem Zeitraum zugelassen. Das bedeutet: Mehr als jeder dritte neue Stadtbus (37,5 Prozent) in Europa ist nun emissionsfrei unterwegs. Mit 260 eBussen belegt MAN Truck & Bus hinter Solaris Bus & Coach mit 421 Bussen (16,4 Prozent Marktanteil) den zweiten Platz bei den Neuzulassungen in Europa (10,1 Prozent Marktanteil). Und auch im deutschen Markt kommen die MAN eBusse mittlerweile sehr gut an: Von den 297 neu in Deutschland zugelassenen Elektrobussen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres stammen 63 von MAN, Nummer eins war hier erstmals der niederländische Hersteller Ebusco. „Wir freuen uns sehr über diesen großartigen Erfolg“, erklärt Barbaros Oktay und sagt weiter: „Wir wollen aber sogar noch deutlich mehr Elektrobusse auf die Straße bringen. Bis 2025 wird die Hälfte unserer neuen Stadtbusse elektrisch sein, und nur fünf Jahre später sollen bis zu 90 Prozent unserer Busse in Europa mit Batterieantrieb ausgeliefert werden. Dabei haben wir auch die Elektrifizierung der Überland- und Reisebusse im Blick.“
Immer mehr ÖPNV-Betreiber stellen auf eine komplett emissionsfreie Busflotte um und setzen auf vollelektrische Fahrzeuge wie den MAN Lion's City E. Der Stadtbus ist bereits in ganz Europa erfolgreich im Einsatz. Tag für Tag überzeugt er Unternehmer, Fahrer und Passagiere mit seiner Zuverlässigkeit, seiner Reichweite und seinem Komfort. „Aufträge, wie aktuell von der Grupo Ruiz, und die Nachfrage unserer Kunden zeigen ganz deutlich, dass unser Lion’s City E immer beliebter wird“, macht Robert Katzer, Head of Sales & Product Bus bei MAN Truck & Bus deutlich und ergänzt: „Gerade die vielen Folgebestellungen beweisen, wie zufrieden Betreiber mit dem Fahrzeug sind.“
Bereits Ende 2019 – also ein Jahr vor Produktionsstart – erhielt MAN Truck & Bus seinen ersten eBus-Auftrag: Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) orderten 17 MAN Lion’s City E. Seitdem gehen die VHH konsequent den Weg hin zu einer komplett emissionsfreien Busflotte. Die nächste Order erstreckte sich über weitere 20 Elektrobusse. 2022 entschieden sich die VHH zum dritten Mal für eBusse von MAN: Die Bestellung umfasste 30 eSolobusse und sechs eGelenkbusse. Der neueste Auftrag aus diesem Jahr beinhaltet die Lieferung von weiteren bis zu 100 Elektrobussen durch MAN Truck & Bus. Nach zuerst verhaltenem Absatz hatte MAN 2022 eine regelrechte Elektrooffensive gestartet, indem man das Portfolio deutlich erweiterte und flexibilisierte. Die neuen Zahlen dürften die ersten Früchte dieser Anstrengungen sein.
Nachhaltige Mobilität: Umwelt- und Klimaschutz im Fokus
Bis spätestens 2050 will das Unternehmen deshalb bilanziell treibhausgasneutral werden. Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, setzt MAN Truck & Bus vor allem auf die Elektrifizierung der verkauften Produkte, die für rund 97 Prozent der CO2-Emissionen des Unternehmens verantwortlich sind. „Auf unserem Weg zu Zero-Emission setzen wir im Busgeschäft voll auf den Elektroantrieb. Hierfür stellen wir unser Portfolio im Stadtbus- und Überlandsegment in den nächsten Jahren konsequent auf elektrische Fahrzeuge um“, macht Oktay deutlich.
Die Hochvolt-Batterien für die elektrischen Busse und Lkw werden ab Anfang 2025 in Nürnberg in Großserie gefertigt. Dafür investiert MAN in den kommenden fünf Jahren rund 100 Millionen Euro. Ziel ist es, die Fertigungskapazitäten auf über 100.000 Batterien pro Jahr auszubauen. Auf diese Weise setzt MAN die Grundlage für die Industrialisierung von Elektroantrieben. Denn damit könnten etwa 15.000 bis 25.000 eBusse oder eTrucks bestückt werden – je nach Konfiguration. Darüber hinaus soll die Ladeinfrastruktur im Rahmen des Joint Ventures Milence erweitert werden, das die Traton Group gemeinsam mit Daimler Truck und der Volvo Group gegründet hat: Es ist vorgesehen, in den nächsten Jahren europaweit mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte an oder in der Nähe von Autobahnen sowie von Logistik-Hubs zu errichten.