„Die Geschichte der Bademode ist tiefgründig, skandalös und vor allem sehr vielfältig“, sagt Marco Preißer, Direktor des innovativen BikiniARTmuseums in Bad Rappenau. Ein Blick auf die Geschichte der Bademode zeige, dass Bademode als Indikator der gesellschaftlichen Entwicklung fungiert, was sich sowohl wirtschaftlich, politisch, aber auch in der Populärkultur widerspiegelt, erzählt Preißer, der im vergangenen Jahr Direktor des Museums wurde. Deshalb passen Bademoden und Kunst auch gut zusammen, sagt er. So haben prominente Künstler wie Udo Lindenberg mit seiner „Likörelle“ oder Otto Waalkes‘ populärer „Ottifant“ die Symbiose von Kunst und Badekultur angenommen und für das Museum exklusive Kunstwerke geschaffen. Auch international bedeutende Künstler wie der Graffiti-Star Jace aus La Réunion, der New Yorker Illustrator Saranovela, der Airbrush-Star René Turrek oder der spanische Künstler Sergi Cadenas hat man für das BikiniARTmuseum im Kraichgau, im Nordwesten von Baden-Württemberg, gewinnen können.
„Der Name des Museums geht aus einer Dreiteilung hervor, die das Museum grundlegend prägt: History, Art und Move in Form von historischer Kompetenz, künstlerischen Exponaten und Inszenierungen sowie vielen interaktiven Möglichkeiten, wie beispielsweise im integrierten SelfieARTmuseum mit mehr als 50 Foto-Hotspots für alle Generationen. Im Bällebad posieren tagtäglich Jung und Alt gemeinsam für unvergessliche Erinnerungsfotos“, führt Preißer aus.

Geschäftsführer und Initiator des Museums ist Alexander Ruscheinsky und er hatte schon immer eine Affinität zu Sommer, Sonne, Strand und vor allem eine ganz besondere Bindung zu Rio de Janeiro, berichtet Marco Preißer. Dort kam bei einer zufälligen, inspirierenden Begegnung mit einer privaten Sammlerin auch erstmals die Idee auf, das weltweit erste Museum über das Thema Bademode und -kultur zu errichten. „Auf dem Weg hin zur finalen Dauerausstellung haben wir aller Herren Länder besucht und so viele neue Kontakte innerhalb der Bademodenszene knüpfen können“, erzählt Marco Preißer. Durch die Unterstützung der berühmten Bademodenexperten Ghislaine Rayer und Patrice Gaulupeau, die im BikiniARTmuseum einen herausragenden Platz für ihre Bademodensammlung von mehr als 400 Exponaten fanden, wurde das Netzwerk und die weltweite Bademodencommunity dann immer größer.


Das Museum besitzt eine eigene Sonderausstellungsfläche von etwa 100 Quadratmetern, diese habe man bislang vor allem starken und einflussreichen Wegbereiterinnen auf dem jahrzehntelangen Weg der Befreiung der Frau gewidmet, schildert Marco Preißer. „Hier hatten wir bereits einige hochkarätige Sonderausstellungen, wie eine Fotoausstellung von Helmut Schuster aus Miami über Pin-up-Ikone Bunny Yeager und eine Ausstellung der Gedenkhalle Oberhausen über Filmdiva Marlene Dietrich und ihren Widerstand gegen den Nationalsozialismus.“ Marco Preißer freut sich nun auf einen weiteren Kracher, der demnächst ansteht. „Im Zuge einer Auktion konnten wir 15 Original-Exponate – darunter auch Bikinis – der weltbekannten Soul-Sängerin Amy Winehouse für unsere Sammlung erwerben, die einen Einblick in ihr Leben jenseits von Medienexzessen bieten. Neben biografischen Stationen geht die Ausstellung auch Winehouse‘ modischem Feingespür und ihrer ganz persönlichen Beziehung zu Bademode und dem Bikini auf den Grund. Die exklusive Ausstellung wird am 23. Juli – dem elften Todestag von Amy Winehouse – eröffnet und bis zum 31. März 2023 im BikiniARTmuseum laufen“, freut sich Preißer sichtlich über dieses besondere Projekt.


Marco Preißer selbst kam einerseits schnurstracks, aber auch auf einigen Umwegen zum Museum. Nach seinem Abitur 2017 begann er ein Praktikum bei der in Regensburg ansässigen Immobilienentwicklungsfirma, 24-RE Real Estate. „Dort wurde ich sehr früh mit dem damals noch jungen Projekt BikiniARTmuseum vertraut. Von dem Thema Bikini-Museum war ich sofort angetan“, erzählt er über seinen ersten Kontakt zum Museum. „Mein eigentlicher Plan, anschließend ein Studium der Immobilienwirtschaft anzutreten, wurde dementsprechend nach dem grandiosen Praktikum schnell verworfen. Ein halbes Jahr später folgte dann die Festanstellung, ehe ich 2020 nach Eröffnung des BikiniARTmuseums meinen beruflichen Mittelpunkt nach Bad Rappenau verlagerte und dort zunächst die Assistenzleitung des Museums- und des im Gebäude integrierten Best Western Hotelbetriebes übernahm.“

 

Weltweit einmalig

 

Vor etwa eineinhalb Jahren entschied sich sein Vorgänger, der Kulturwissenschaftler Reinhold Weinmann, wieder in die Forschung zurückzukehren, so dass Marco Preißer die Museums- und Hoteldirektion übernahm. „Mein weiterer Plan ist es, in den nächsten Jahren noch einen Master of Business Administration berufsbegleitend zu absolvieren, um mein Praxiswissen noch mit einem Studium zu vertiefen. Ich werde dem Projekt BikiniARTmuseum jedoch weiterhin treu bleiben.“ Denn wie Marco Preißer betont: „Wir sind weltweit einmalig.“ Und für Busreiseveranstalter hat das Museum einiges zu bieten. Das BikiniARTmuseum liegt direkt an der Autobahn A6, Ausfahrt 35 Bad Rappenau, zwischen Stuttgart und Heilbronn, nahe Heidelberg. „Für Gruppenreisen haben wir sehr attraktive Führungs- und Gastronomieangebote im Programm. Unsere vielseitige Gastronomie rundet den Kurzurlaub vor oder nach dem Museumsbesuch perfekt ab. Für mehrtägige Reisen bieten wir einen längeren Aufenthalt in unserem direkt angeschlossenen Best Western Hotel mit 97 Zimmern an“, schildert Preißer das Angebot.


Neben der allgemeinen Museumsführung gibt es auch spezielle Führungen, die thematisch von einem gezielten Blick hinter die Kulissen rund um Kuriositäten und spektakuläre Geschichten der Museums- und Archivarbeit bis hin zu einer detaillierten Beleuchtung des Bikini-Erfinders, Louis Réard, und dessen Vita reichen. Eine weitere Führung widmet sich unter dem Motto „ART meets Bikini“ der Verzahnung von Mode und Kunst und zeigt eine außergewöhnliche Sammlung extravaganter, teils einzigartiger Kunstgegenstände und den zugehörigen Hintergrundgeschichten. Unmittelbar an das Museum angeschlossen ist ein Dean & David-Restaurant mit Kaffee und Kuchen, Curry-Bowls, Wraps und frischen Salat-Variationen und unmittelbar gegenüber liegt ein 24-Autohof, der für seine Gastronomie bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Eine ganze Reihe von kulinarischen Paketen kann individuell zum Museumsangebot dazu gebucht werden, zudem erhalten Busfahrer und Reiseleiter freien Eintritt und kostenlose Verpflegung.
Apropos Kombinationen: Dank der Lage an der Europamagistrale A6 ist das BikiniARTmuseum der „ideale Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten in der Rhein-Neckar-Region mit vielen Highlights“, sagt Marco Preißer und zählt als ganz in der Nähe liegende Ausflugsziele unter anderem die „historische Altstadt von Heidelberg, die süßen Gassen der Stauferstadt Bad Wimpfen, die malerische Weinregion rund um Heilbronn und die idyllische Kurstadt Bad Rappenau“ auf. „Unsere Angebote lassen sich je nach Wunsch kombinieren und eignen sich für Wochenend- oder Tagesausflüge, um die Vielseitigkeit der Rhein-Neckar-Region im Herzen Baden-Württembergs zu erleben“, schwärmt Preißer.
Zum Schluss hat er noch ein paar Tipps für einen Besuch des BikiniARTmuseum: „Zum einen dürfen Besucher auf keinen Fall unsere multimediale 360-Grad-Show über Louis Réard und die Erschaffung des Bikinis verpassen, zum anderen haben wir einmalige original getragene Stücke von Hollywood-Ikonen, darunter ein Badeanzug von Marilyn Monroe oder eine Badehose von David Hasselhoff. Das Prunkstück unserer Sammlung ist der Goldene Réard, eine Einzelanfertigung des Bikini-Schöpfers und zugleich aufgrund seiner Ästhetik und des einzigartigen Schnitts der historisch wertvollste Bikini der Welt. Ein ganz besonderer Tipp, den ich mitgeben möchte und der ebenfalls auf keinen Fall bei einem Besuch in unserem Museum nicht fehlen darf, ist die integrierte Museumsdisco. Hier kann man während des Museumsbesuchs zu verschiedensten Genres das Tanzbein schwingen, ehe man wieder die Geschichte der Bademode durchforstet. Gute Laune ist dabei vorprogrammiert – und das ist unser oberstes Ziel. Bademode strahlt Freude aus und jeder Gast soll bei uns seinen eigenen persönlichen Kurzurlaub erleben und mit positiven Gefühlen aus dem BikiniARTmuseum zurückkehren.“Thomas Burgert