Pop forderte, statt Kosten auf die Verbraucherinnen und Verbraucher abzuwälzen, müssten Bund und Länder ihrer Verantwortung gerecht werden und ausreichende Mittel zur Verfügung stellen. „Sollte der Preis steigen, würde das Deutschlandticket weder attraktiver noch verlässlicher werden.“ Der aktuelle Preis von 49 Euro im Monat sei für viele bereits die Schmerzgrenze. Das D-Ticket kann seit dem 1. Mai in allen Bussen und Bahnen des Nahverkehrs genutzt werden - als digital buchbares, monatlich kündbares Abonnement in ganz Deutschland.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Länder hatten nach langem Streit über mögliche Mehrkosten vereinbart, dass 2023 ungenutzte Zuschüsse 2024 verwendet werden können. Die Verkehrsminister sollen noch vor dem 1. Mai 2024 ein Konzept zur Umsetzung des Tickets im neuen Jahr erarbeiten. Zum Auftrag gehört ein Mechanismus zur Fortschreibung des Preises, „der auch eine Erhöhung beinhalten kann“. Die 49 Euro gelten ausdrücklich als Einführungspreis. Nach einer Verabredung von 2022 schießen Bund und Länder 2023 und 2024 schon je 1,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Bus- und Bahnbetreibern zu.

Rund um das Deutschlandticket entstünden zudem immer wieder neue Ticketstrukturen in den Ländern. Das sei nicht hilfreich, so Verbraucherschützerin Pop. Dadurch entstünde nur ein neuer Tarif-Dschungel. Besser wär es, wenn bundesweit ein Sozialticket eingeführt würde.

Auch eine immer längere Liste von Hindernissen beim Deutschlandticket – wie beispielsweise fehlende Flexibilität bei Kauf und Kündigung, diskriminierende Bonitätsprüfungen und technische Fehler – seien ein weiteres Ärgernis. Hier müssten die Verkehrsunternehmen dringend nachbessern.

83 Prozent würden es außerdem begrüßen, wenn das D-Ticket auch für einzelne Monate und an Schaltern oder Automaten zu kaufen wäre. Dies ergab eine Befragung im Auftrag des Verbands, bei der nach Einschätzungen gefragt wurde, unabhängig davon, ob man das Ticket selbst nutzt. An der Befragung des Instituts Eye Square nahmen den Angaben zufolge vom 13. bis 20. November 1000 Menschen ab 16 Jahren teil, die das Internet nutzen.

 

(dpa)