Als Hanseat sei Ploß innerhalb der maritimen Branche gut vernetzt und wisse um die Herausforderungen der Industriezweige Schifffahrt und Hafenwirtschaft. Auch im Bereich Tourismus könne Ploß seine Expertise aus der Verkehrspolitik einbringen. Beide Branchen hätten gesamtwirtschaftliche Bedeutung.
Christoph Ploß selbst hat sich zum Ziel gesetzt, die maritime Wirtschaft zu stärken und den Sanierungsstau in den deutschen Häfen abzubauen. Zwei Drittel des gesamten deutschen Außenhandels liefen über die Häfen. Hafenpolitik solle deshalb zur „nationalen Aufgabe“ werden. „Mit der neuen Bundesregierung wird der Bund die Küstenländer daher bei der Finanzierung der Seehäfen deutlich stärker als bisher unterstützen“, verspricht Ploß. Den für die Häfen wichtigen Infrastrukturprojekten, darunter die Küstenautobahn A20, die A26-Ost sowie der Bau der neuen Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen sagt Ploß eine höhere Priorität zu. Zudem will er dafür sorgen, dass Reformen des Planungsrechts deutlich schneller umgesetzt werden. „Mehr Investitionen in unser Fernstraßen-, Schienen- und Wasserstraßennetz rund um die deutschen Häfen werden Teil der Leitlinien der neuen Bundesregierung sein“, meint er, garantieren zu können.
Nationale Tourismusstrategie angekündigt
Unter anderem durch eine „leistungsfähige Infrastruktur und weniger Auflagen für die Tourismusbetriebe“ will die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft verbessern. „Wir werden eine neue nationale Tourismusstrategie erarbeiten, die sowohl wirtschaftliche als auch nachhaltige Aspekte berücksichtigt und die Themen Tourismusakzeptanz, Lebensraumgestaltung und Digitalisierung in den Fokus rückt“, so Ploß. Auch Deutschland als Reiseziel solle attraktiver werden, „indem wir den Schienen- und Flugverkehr ausbauen“.
Einstand beim BTW-Tourismusgipfel
Seinen „Einstand“ im neuen Amt wird Ploß beim Tourismusgipfel des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) geben. „Für die Tourismuswirtschaft als Querschnittsbranche ist eine ressortübergreifende Koordination extrem wichtig“, so BTW-Präsident Sören Hartmann als Antwort auf die Nachricht über Ploß‘ neuen Verantwortungsbereich. „In diesem Zusammenhang begrüßen wir es, dass die Rolle des Koordinators der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus nicht den Cost-Cuttings der Regierung zum Opfer gefallen ist, sondern entgegen dem Trend beibehalten wurde.“ Die Regierung setze somit ein bewusstes Zeichen für die Relevanz der Tourismuswirtschaft, „wenngleich wir uns eine weitere Aufwertung des Koordinators zum Staatssekretär gewünscht hätten", so Hartmann.
Der BTW freue sich, dass Ploß am 2. Juni, nur wenige Tage nach seiner Ernennung, im Rahmen des BTW-Tourismusgipfels erstmals die Tourismuswirtschaft in seiner neuen Funktion adressieren werde. „Mit Ploß als echtem Hamburger haben wir einen authentischen Ansprechpartner, der nicht nur zu Wasser Expertise mitbringt, sondern sich schon lange für wichtige Tourismusthemen wie die Transformation von Schiene und Straße, Digitalisierung sowie Intermodalität einsetzt“, meint Hartmann. Als Dachverband wolle der BTW Ploß mit Einsichten und Einschätzungen aus der Branche zur Verfügung stehen.