Das Auto & Technik Museum Sinsheim hat in den letzten Monaten die Dauerausstellung über den Rennfahrer und Porsche-Repräsentanten Huschke von Hanstein (1911 - 1996) komplett neu gestaltet und um viele neue Exponate ergänzt. Ziel ist es, den Besuchern das Leben und das Werk von Huschke von Hanstein noch intensiver vermitteln zu können.

Der Rennfahrer verfolgte auch die Entwicklung des Auto & Technik Museums Sinsheim mit großem Interesse und wurde im Jahr 1003 sein erstes Ehrenmitglied. Huschke von Hanstein verstarb am 5. März 1996 im Alter von 85 Jahren in Stuttgart. Sein Lebenswerk besteht jedoch weiter und ist nun in aktualisierter Form in Sinsheim zu sehen.

Fritz-Huschke-Sittig-Enno-Werner von Hanstein, so sein offizieller Name, kam am 3. Januar 1911 zur Welt. Schon früh wurde er vom Benzinduft infiziert. Noch während seiner kaufmännischen Lehre in Hamburg bestritt er 1929 mit erst 18 Jahren sein erstes Motorrad-Rennen bei der ADAC Reise-Tempo-Fahrt. Bald darauf stieg er auf vier Räder um und feierte Erfolge als Werksfahrer bei Hanomag, Adler und BMW.

Einführung des Zebrastreifens / Fahrlehrer der Nation

Nach dem Kriegsende setzte er zunächst seine Karriere als Rennfahrer fort, die ihn 1950 zur damals noch weitgehend unbekannten Firma Porsche führte. 1952 wurde er bei Porsche in Personalunion Rennleiter und PR-Chef. In den folgenden Jahren trugen die unter seiner Leitung errungenen Rennsporterfolge, die er als geborener PR-Mann geschickt für Imagekampagnen zu nutzen verstand, entscheidend zum weltweiten Aufstieg der Marke Porsche bei. Auch die Professionalisierung des Rennsports und der verantwortungsvolle Umgang mit dem Automobil im Alltag waren ihm wichtige Anliegen. Werbung auf Rennwagen, Sicherheits-Rennoveralls und den Rennhelm zum Schutz der Rennfahrer hat Huschke von Hanstein gefordert und durchgesetzt. Die Einführung des Zebrastreifens an Fußgängerüberwegen ist sein Werk. Wie sich Verkehrsteilnehmer im Automobil auf der Straße bewegen und verhalten sollten, präsentierte er mit viel Geschick und Gefühl im Fernsehen der frühen 1960er Jahre, und wurde so zum „Fahrlehrer der Nation“. Insbesondere in dieser Rolle ist er den Älteren bis heute in Erinnerung geblieben.

Berater und Stratege, auch in der Formel 1

Nach vielen Jahren intensiver Tätigkeit, während der er für Porsche auf allen fünf Erdteilen aktiv war, zog sich von Hanstein 1973 vom Tagesgeschäft zurück, blieb aber Professor Ferry Porsche und dem Automobilhersteller weiterhin eng verbunden. Verstärkt widmete er sich danach seiner Tätigkeit als AvD Sportpräsident und der ONS Präsidentschaft und war in zahlreichen Komitees und in der Formel 1 als erfahrener Stratege gefragt. Im Auto & Technik Museum Sinsheim erinnert seit 1996 eine Dauerausstellung mit Pokalen, Dokumenten, und persönlichen Gegenständen an den „Rennbaron“. Nach dem Tod seiner Ehefrau Ursula von Hanstein im Jahr 2005 wurden die Exponate dem Museum von Karl Ludwig von Hanstein, dem Neffen der Rennfahrerlegende, und dem Porsche Club Deutschland weiterhin als Leihgabe überlassen.