Der 57 Jahre alten Tracey Scholes droht das Ende ihrer Laufbahn bei dem Verkehrsunternehmen Go North West, weil sie mit ihren 1,52 Meter Körpergröße neue, größere Busmodelle nicht fahren kann, wie der „Guardian“ berichtete.

Die Position der Seitenspiegel und die Abmessung des Fahrersitzes in den neuen Bussen stellen dem Bericht zufolge ein unüberwindbares Hindernis für die Fahrerin dar. Die Gewerkschaft Unite konnte zwar ihre Entlassung verhindern, allerdings bot man der Britin stattdessen nur weniger und schlechter bezahlte Routen an. Als Witwe mit drei Kindern und einem Kredit reicht das niedrigere Gehalt demnach nicht aus.

Eine endgültige Entscheidung über die berufliche Zukunft der Fahrerin steht noch aus. Ein Sprecher des Verkehrsunternehmens Go North West sagte, man habe Scholes mehrere Optionen vorgeschlagen, die aber abgelehnt worden seien. Eine Online-Petition für Scholes wurde bis Montag (10. Januar 2022) von mehr als 24.000 Unterstützerinnen und Unterstützern unterzeichnet. „Sie hat Besseres verdient“, heißt es in dem Aufruf, der das Verkehrsunternehmen auffordert, eine angemessene Lösung zu finden.

Scholes hatte ihre Laufbahn 1987 als eine der ersten weiblichen Busfahrerinnen begonnen und sich gegen viele Widerstände dafür eingesetzt, den Weg für andere Kolleginnen zu ebnen. Die Branche war laut dem britischen Verkehrsministerium auch 2021 noch männlich dominiert: 84 Prozent der Busfahrer in England waren Männer.