Mit den Fahrzeugen will die SSB den Startschuss für den Aufbau einer emissionsfreien Busflotte im Busnetz der baden-württembergischen Landeshauptstadt geben. In Bezug auf die den H2-Mode war die SSB eine Entwicklungspartnerin von Daimler Buses. Der erste der zehn Neuzugänge wurde Mitte April in Stuttgart präsentiert. Mit dem reinen Wasserstoff-Antriebsmodus sollen die Busse unabhängig von stationären Ladeprozessen sein, um ihren Einsatzradius gegenüber hybriden oder ausschließlich elektrischen Technologien zu erweitern. Dieselgetriebene Busse will die SSB gar nicht mehr anschaffen.
Punkten sollen die dreitürigen Brennstoffzellen-Gelenkbusse durch große Reichweite, hohen Rekuperationsnutzen und hohe Antriebsleistung. Dabei sind auch in der Betriebsstrategie H2-Mode Batterie und Brennstoffzelle die Energiequelle für den Antrieb. Die externe Aufladung der Batterien am Netz kann entfallen, weil die Batterien während der Fahrt von der Brennstoffzelle geladen werden. Diese arbeitet auch im Betriebsmodus H2-Mode stets im als effizient geltenden Betriebsbereich zwischen 20 und maximal 40 kW. Das Brennstoffzellenmodul verfügt über eine Maximalleistung von 60 kW und befindet sich auf dem Dach des Hinterwagens direkt hinter dem Drehgelenk. Auf dem Dach der einzelnen Gelenkbusse sind jeweils sechs Wasserstofftanks mit zusammen 30 Kilogramm H2-Fassungsvermögen untergebracht.
Effizienz trifft Konfort
Im Unterschied zu einem reinen Wasserstofffahrzeug mit kleiner Pufferbatterie sollen die neuen eCitaro G fuel cell mit H2-Mode besser in der Lage sein, die beim Bremsen über die Rekuperation zurückgewonnene Energie vollständig in den großen Batterien zu speichern. Das soll im Stadtverkehr bei häufigen Verzögerungsvorgängen und anspruchsvoller Topografie etwa an Steigungen zur Gesamtwirtschaftlichkeit des Busses beitragen. Mit der großen Batteriekapazität der vier NMC3-Hochvolt-Batteriepaketen mit insgesamt 392 kWh Energiekapazität und dem Abruf hoher Antriebsleistungen über längere Strecken will man vermeiden, dass die Brennstoffzelle im oberen, ineffizienten Leistungsbereich arbeiten muss. Dazu habe eine vorherige Beratung der SSB sowie eine eigene Bewertung der für die eCitaro G fuel cell geplanten Umläufe in Stuttgart durch Daimler Buses Experten stattgefunden.
Bis zu 147 Fahrgäste – 47 davon auf Sitzplätzen – können in einem der H2-Mode Citaros befördert werden. An Bord ist außerdem eine Thermatronic-Klimaanlage, LED-Lichttechnik rundum, eine Wank-Nick-Regelung und die elektrohydraulische Lenkung intelligent eco steering. Zu den Ausstattungs-Highlights zählen unter anderem Sideguard Assist 2 und Frontguard Assist, der Verkehrszeichen-Assistent Traffic Sign Assist, der Aufmerksamkeits-Assistent (Attention Assist) und die Reifendruckkontrolle TPM (Tire Pressure Monitoring). Dazu kommen eine Rückfahrkamera, eine Videoüberwachungsanlage mit fünf Mini-Domkameras und einem 8"-TFT-LCD-Farbmonitor sowie ein Unfalldatenspeicher. Eine manuelle Klapprampe an der mittleren Einstiegstür, USB-Doppelsteckdosen im Innenraum sowie zwei Sondernutzungsflächen mit Abstell- und Anlehnflächen für Rollstühle und Kinderwagen ergänzen die Ausstattung.