Darüber informiert der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) in einer Pressemitteilung. Nachts um 03.30 Uhr habe das betroffene Busunternehmen davon erfahren, nicht einmal der Betriebsrat sei im Vorfeld von der Gewerkschaft Verdi informiert worden. Somit sei eine Vorinformation der Fahrgäste nicht möglich gewesen, was zur Folge gehabt habe, dass allein in Rutesheim im Kreis Böblingen mehr als 70 Kinder an einer Haltestelle vergeblich auf den Bus warteten. 

„Was sich gestern im Enzkreis und im Kreis Böblingen abgespielt hat, ist von Verdi eingesteuert und absolut verantwortungslos“, kritisiert Yvonne Hüneburg, stellvertretende Geschäftsführerin des Verbands. „Hier werden Kinder und Jugendliche vollkommen unnötig Gefahren ausgesetzt – das kann und darf einfach nicht sein. Die Eltern sind entsetzt und unglaublich verärgert – zu Recht!“

Wie der Verband weiter mitteilt, habe man sich laut Verdi dort „kurzfristig“ dazu entschieden, den Betrieb, der zahlreiche Linien im Enzkreis (VPE) wie auch in Böblingen im VVS-Gebiet bedient, zu bestreiken.

„Kindergartenkinder und Grundschüler im ländlichen Raum stehen zu lassen, wo außer dem Bus kein Verkehrsmittel zur Verfügung steht, nachdem die Eltern schon auf dem Weg zur Arbeit sind, ist absolut inakzeptabel und zeigt, dass Verdi und so manchem Gewerkschaftsmitglied der Fahrgast schlichtweg völlig gleichgültig ist“, so Hüneburg weiter.

Allein gestern seien hunderte Fahrgastbeschwerden bei diesem bestreikten Betrieb eingegangen und auch beim WBO selbst sei die Thematik massiv aufgeschlagen. Bis in den Abend hinein habe das betroffene Unternehmen Schadensbegrenzung betrieben, ohne zu wissen, ob am Folgetag eine Fortsetzung drohe. Auch dazu habe es von Verdi keine Information gegeben.

Inzwischen habe der Verband aus einigen Mitgliedsbetrieben die Rückmeldung bekommen, dass viele Nutzer kein Verständnis für diese massiven Streiks aufbringen können. „Nicht zu dieser Zeit und auch nicht in der Art und Weise der Durchführung. Auch viele Schulleiter wie auch die Eltern sind massiv verstimmt“, informiert der WBO.

„Diese Streikaktion entpuppt sich für Verdi gerade als Schuss in den Ofen“, so Hüneburg. Einige Mitgliedsbetriebe hätten am frühen Mittwochmorgen gemeldet, dass Busse wieder fahren – der Streik verpuffe.