Der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) hat sich zu den von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) angekündigten Warnstreiks im Busverkehr ab kommenden Montag geäußert.

In einer Pressemitteilung fordert der LHO dazu auf die von der Verdi gestellten Forderungen auf ein realistischeres Maß zu bringen. „Wir bewegen unsere Busse nicht im Wunschland, sondern auf dem Pflaster schwieriger hessischer Straßen. Unsere Unternehmen befinden sich im hart umkämpften Wettbewerb um Linienverkehre in Hessen“, erklärte Volker Tuchan, Geschäftsführer des LHO.

Für eine bessere Bezahlung des Fahrpersonals gebe es seitens der Busunternehmer deshalb nur einen begrenzten Spielraum. Der LHO hatte ein Angebotspaket vorgelegt, das eine stufenweise Erhöhung des Ecklohnes um 5,4% sowie einen weiteren Urlaubstag und Verbesserungen bei den Pausenregelungen vorsieht. Verdi sei hiervon bislang aber nicht zu überzeugen gewesen. Die Gewerkschaft habe auch nach sieben Verhandlungsrunden noch keine Begrenzung der jeweiligen Verhandlungsgegenstände vorgenommen. Das Forderungspaket der Gewerkschaft führe zu Lohnerhöhungen um 25%.

Ein weiteres Problem sei, das Unternehmen Erhöhungen nach dem LHO-Tarifvertrag gemäß dem hessischen Tariftreuegesetz vollständig umsetzen müssten. Ein finanzieller Ausgleich finde in den mehrjährigen Verträgen mit den öffentlichen Auftraggebern aber nur über einen allgemeinen, vom LHO-Tarifvertrag losgelösten, Kostenindex statt. Der LHO verlange deshalb schon lange Fortschreibungsklauseln in den Verträgen, die Rücksicht darauf nähmen, wenn Tarifabschlüsse während des Vertragszeitraums für eine deutliche Erhöhung der Löhne sorgten.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müssten Lohnsteigerungen, die die Indexfortschreibung überschreiten, ohne Refinanzierung ausgeglichen werden.

Tuchan betonte, dass sich die Arbeitgeber darin einig seien, dass sie den Beruf attraktiver machen wollen und es auch nur gemeinsam gelänge, die Rahmenbedingungen für ÖPNV-Fahrer zu verbessern: „Wir haben ein großes Interesse an einer Einigung, denn wir wollen dafür sorgen, dass Mitarbeiter ordentlich bezahlt werden, Pendler und Schüler uneingeschränkt an ihr Ziel kommen“