Verdi in Mainz drohte am Dienstag (23. Juni 2020) mit einem unbefristeten Streik nach dem 17. August, wie die Gewerkschaft mitteilte. Urabstimmungen in den Betrieben für den sogenannten unbefristeten Erzwingungsstreik liefen seit diesem Montag in den Betrieben.

Verdi fordert für die rund 9.000 Beschäftigten der Branche unter anderem eine Durchbezahlung von Diensten, also auch der Pausenzeiten zwischen Fahrten, ein 13. Monatsgehalt, mehr Urlaub und höhere Zuschläge für Nacht-, Feiertags- und Wochenendarbeit. Ein Ultimatum an die Vereinigung der Arbeitgeberverbände des privaten Verkehrsgewerbes Rheinland-Pfalz war am 01. März dieses Jahres abgelaufen. Die Tarifverhandlungen betreffen neben privaten Busunternehmen Speditionen, Logistikunternehmen, Kurier-, Express- und Postdienstleister, nicht allerdings die Deutsche Post AG.

Marko Bärschneider von Verdi sagte, in der Corona-Krise hätten die Fahrer ohne einen Cent mehr Geld in der Tasche ihren Beitrag zur Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur geleistet. Derzeit seien Bund und Land mit milliardenschweren Konjunkturpaketen beschäftigt, es sei aber nicht absehbar einen mit Hessen vergleichbaren Tarifindex zu bekommen, der die notwendigen Tarifsteigerungen refinanzieren könnte. Der Index regelt, wie das Land den öffentlichen Nahverkehr bezuschusst und etwa Tarifsteigerungen teils ausgleicht.