Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Reduktion von Treibhausgas. „Doch für jedes Konzept brauchen wir vor allem eines: Daten aus Messungen“, erklärte Dirk Gläser, UNWTO-Nachhaltigkeitsexperte, auf der ITB Berlin 2023. Der Reise- und Tourismussektor ist laut der UNWTO-Studie für rund acht Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. In dem Bestreben, die Tourismusakteure dabei zu unterstützen, ihre Klimaschutzmaßnahmen zu beschleunigen, wurde 2021 eine globale Umfrage durchgeführt, um laufende Klimaschutzmaßnahmen im Tourismussektor besser zu verstehen. Die Umfrage wurde von mehr als 1.000 Vertretern von Reisezielen, Unternehmen und unterstützenden Organisationen aus 131 Ländern unterstützt.

Unterkünften stünde beispielsweise die „Hotel Carbon Measurement Initiative“ (HCMI) zur Verfügung – eine Methodik und ein kostenloses Instrument für Hotels zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Hotelaufenthalten in ihren Häusern. Außerdem gibt es maßgeschneiderte Mess-Systeme in multinationalen Unternehmen sowie unterstützende Dienstleistungen für Mitglieder, beispielsweise von Greenkey etc. Die Hotels haben den Vorteil, dass die HCMI weit verbreitet ist. Darüber hinaus entwickeln viele Unternehmen eigene Lösungen und es gibt neue Instrumente, die vereinfachte Ansätze bieten.

 

Bisher kein Konsens über Einbeziehung des internationalen Flugverkehrs

Bei Tools und Methoden für Reiseveranstalter gebe es laut der Studie unterschiedliche Ansätze: „Much Better Adventures“ setzt auf die Open-Source-Methode: „Wir arbeiten zu 100 Prozent mit lokalen, unabhängigen Unternehmen zusammen und vermeiden so Zwischenhändler, Ineffizienz und Aufschläge. Dadurch erhalten unsere Kunden ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis, und für jede 100 Dollar, die sie ausgeben, fließen 78 Dollar in die lokale Wirtschaft“, so die Verantwortlichen. Außerdem stünden für Reiseveranstalter Instrumente wie Atmosfair, ICAO-Rechner oder Sustainable-Travel-International-Rechner zur Verfügung. Resultat für diese Gruppe: Unterschiedliche Betriebsmodelle erschweren die Messung, es gibt keinen Konsens über die Einbeziehung des internationalen Luftverkehrs und größere Unternehmen wenden sich an externe Berater.

Für die Reiseziele gebe es laut UNWTO unter anderem folgende Möglichkeiten: Die Initiative zur Messung des nachhaltigen Tourismus (MST), die auf nationaler Ebene agiert, das Input-Output-Modell der Universität Queensland, von DMOs geleitete, maßgeschneiderte Kalkulatoren, den Ademe-Open-Source-Rechner oder den Co2rism-Calculator. Ergebnis hier: Für die Destinationen sei die komplexeste Herausforderung das Verständnis von Rollen, Grenzen usw.. Außerdem seien sie am schlechtesten versorgt, was die Ressourcen angeht.