Betriebsratschef Saki Stimoniaris sagte am Mittwoch (11.11.) in München: „Das Unternehmen ist keinen Millimeter von seinen Kahlschlag-Plänen abgerückt. So verhandelt man nicht, das ist unanständig. Wir lassen uns nicht vorführen und kehren erst an den Tisch zurück, wenn das Unternehmen ernsthaft zu Verhandlungen bereit ist.“

MAN Truck & Bus hatte im September angekündigt, 9.500 Stellen in Deutschland und Österreich zu streichen, Teile der Produktion zu verlagern und einzelne Standorte zu schließen. Mit der Aufkündigung der bis 2030 geltenden Standort- und Beschäftigungssicherungsvereinbarungen seien auch betriebsbedingte Kündigungen möglich, erklärte der Betriebsrat.

Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei MAN Truck & Bus, sagte: „Die IG Metall wird es nicht tolerieren, dass der MAN Unternehmensvorstand - offensichtlich ohne tragfähiges Zukunftskonzept für die Belegschaft – die Abwicklung eines der letzten Nutzfahrzeugherstellers in Deutschland kompromisslos vorantreibt.“ Stimoniaris sagte, die Unternehmensvertreter „sollen selbst erklären, warum diese stolze MAN abgewickelt werden soll - denn nichts anderes stellen die Pläne des Unternehmens dar.“

Ein Unternehmenssprecher sagte: „Der Vorstand hat die Entscheidung des Betriebsrats mit Bedauern zur Kenntnis genommen.“ Der Schritt sei überraschend gekommen. Dem Vorstand gehe es nicht um Kahlschlag, sondern um eine notwendige Restrukturierung, um in alternative Antriebe und Digitalisierung investieren zu können. Er bleibe gesprächsbereit.