Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V. hat heute rund 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft zum 20-jährigen Jubiläum des traditionellen Fastenfischessens in Berlin begrüßen können. Über 30 Bundestagsabgeordnete sowie zahlreiche Vertreter aus Verbänden, Verwaltung und Unternehmen diskutierten auf dem Parlamentarischen Abend in der bdo-Geschäftsstelle insbesondere über die wirtschaftliche Situation der privaten Busbranche in Zeiten von dramatischen Diesel- und Energiekosten, Fahrermangel, Inflation und natürlich zum Dauerbrenner-Thema Deutschland-Ticket, zu dem es entscheidende Neuigkeiten gibt. Naturgemäß gingen die Bewertungen auf dem Podium hier zwischen den Ampel-Politikern und der Opposition weit auseinander.

Zu den rund 200 Gästen beim 20. Fastenfischessen des bdo zählten die Parlamentarischen Staatssekretäre beim Bundesminister für Digitales und Verkehr Oliver Luksic und Michael Theurer, zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages und Verkehrsexperten aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft.

bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard mahnte mit Blick auf die geplante Einführung des Deutschland-Tickets die dringende Notwendigkeit eines rechtssicheren Ausgleichsanspruchs für die privaten Busunternehmen und das Erfordernis einer auskömmlichen Finanzierung des Deutschland-Tickets an. „Es muss allen klar sein, dass nicht nur für den Busmittelstand eine allgemeine Vorschrift für die bundesweite Einführung des Deutschlandtickets entscheidend ist. Ohne die allgemeine Vorschrift wird ein Flickenteppich entstehen, ein Kaleidoskop unterschiedlichster Geltungs- und Tarifbereiche.“ Als ersten Schritt hierzu begrüßte Leonard die kurzfristig bekannt gewordene Tarifvorgabe des Bundes bis voraussichtlich Ende September.

Auch der dramatische Fahrpersonalmangel der privaten Busbranche war auf dem Parlamentarischen Abend ein Hauptthema. bdo-Präsident Karl Hülsmann betonte: „Bereits 94 Prozent der mittelständischen Busunternehmen leiden unter dem Mangel an Fahrpersonal. Das führt dazu, dass immer mehr Betriebe ihre Aufträge nicht mehr vollständig erfüllen können. Deshalb fordert der bdo gemeinsam mit anderen Branchenverbänden eine grundlegende Reform der Berufskraftfahrerausbildung und Entbürokratisierung. Konkret heißt das: Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung („2 in 1“), Berufskraftfahrerqualifikation und Führerscheinerwerb in Fremdsprachen, Anpassung der Mindestalter-Regelung und unbürokratische Anerkennung ausländischer Führerscheine. Die Umsetzung dieser notwendigen Maßnahmen kann nur im gemeinsamen Miteinander von Politik und Branche gelingen. Deswegen benötigen wir dringend die fachliche Begleitung bei einem Runden Tisch.“