Einer von sechs Otokar Vectio C Stadtbussen der
Firma Meidenbauer Stadtbus GmbH an der Bushaltestelle
am historischen Marktplatz.
Auf dem Marktplatz der Stadt Lauf an der Pegnitz, gelegen im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land, gab es, am Samstag, 14. Dezember, einen Neuerwerb der besonderen Art zu feiern: Insgesamt sechs neue Busse der Marke Otokar rollen künftig durch den Stadtverkehr und sorgen dafür, dass die Bürger pünktlich und bequem von A nach B kommen.
Die Stadtbusse sind mit Euro VI-Motoren von MAN ausgerüstet, die eine Leistung von 250 PS bei 2.300 Umdrehungen pro Minute erzielen. Eine manuelle Rollstuhlrampe ist ebenfalls mit an Bord. Bei mehreren Testfahrten zum Nulltarif konnten sich die Bürger von Lauf von der Qualität der Fahrzeuge überzeugen und sich schon mal an das neue Fahrgefühl gewöhnen. Trotz früher Stunde und einer Umgebungstemperatur von knapp null Grad Celsius hatte sich auf dem historischen Marktplatz von Lauf an der Pegnitz eine stattliche Menschentraube gebildet, um die ersten drei der neuen Otokar- Busse in Augenschein zu nehmen. Gekommen waren nicht nur zahlreiche Stadtverordnete und Politiker, sondern auch jede Menge Stadtbürger. Das gesteigerte öffentliche Interesse an den neuen Otokar-Stadtbussen ist nicht ganz zufällig. „Es gab Probleme mit dem Busunternehmen, das hier für alle Stadtverbindungen zuständig war“, sagt Manfred Kugler, Geschäftsführer der Meidenbauer Stadtbus GmbH. „Deshalb sind wir im November 2012 – auch auf Bitte dieses Unternehmens – kurzfristig eingesprungen und haben einen Teil der Linien übernommen.“
Euro VI war Voraussetzung
Die Meidenbauer Stadtbus GmbH betreibt im Auftrag der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH (VGN) insgesamt 40 Busse im ÖPNV für die Städte Hersbruck und Lauf an der Pegnitz sowie weitere Linien im Verkehrsraum Nürnberg. Neben der Meidenbauer Stadtbus GmbH betreibt Manfred Kugler auch noch den Reisedienst Meidenbauer, unter dessen Flagge er klassische Ausflugsfahrten, Städtetrips und Fahrten ins europäische Ausland anbietet. Zur Busflotte des Unternehmens gehört bereits ein Otokar des Modells Territo für den Überlandbereich. Der Kontakt zum türkischen Bushersteller sei über die jahrzehntelange Bekanntschaft mit Hans Pöllath vom Omnibusvertrieb Bayern in Hahnbach zustande gekommen, erzählt Manfred Kugler. „Wir haben uns mit der Stadt Lauf darauf geeinigt, dass wir unbedingt Euro VI-Busse haben wollen, also wurde der Auftrag europaweit ausgeschrieben und Otokar bekam den Zuschlag.“
Praxistest im Stadtverkehr
Bei der Übergabe der ersten Otokar-Busse war die Neugierde auf die neuen ÖPNVFahrzeuge dementsprechend groß. Im Anschluss an die offizielle Schlüsselübergabe durch Martin Scharrer, Consultant von Otokar für den deutschen Busmarkt, an Manfred und Sabine Kugler gab es die Gelegenheit, eine kostenlose Probefahrt zu unternehmen. „Die Farbe ist mir schon mal sehr sympathisch“, sagte eine ältere Dame während der Fahrt und spielte auf die in den fränkischen Farben Rot und Weiß gehaltene Optik der Busse an. Busfahrer Bernhard Nöttling zeigte sich nach den ersten zurückgelegten Kilometern auf der Fahrt vom Marktplatz in Richtung des Ortsteils Vogelhof sehr angetan vom Vectio C. „Er lässt sich sehr angenehm schalten und ist außerdem schön leise. Das freut einen als Fahrer natürlich.“ Mit der Inbetriebnahme der sechs Vectio C wurde Meidenbauer zum größten Kunden von Otokar in Deutschland. Noch in diesem Jahr soll die Otokar-Flotte um zwei weitere Fahrzeuge der 12 m-Klasse erweitert werden. Bis die Busse den gesamten Linienbetrieb in Lauf an der Pegnitz übernehmen, wird es laut Manfred Kugler aber noch bis Mai 2014 dauern. Dann können die weißroten Busse den ÖPNV-Slogan der Stadt wahrmachen: „Einfach gut ankommen.“