Busunternehmer und Vertreter des Landesverbands Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) tauschten sich mit Martin Huber, CSU-Generalsekretär und Altöttinger Landtagsabgeordneter, über verkehrs- und wirtschaftspolitische Herausforderungen für die 267 mittelständischen Betriebe in der Region aus und spannten auch den Bogen zu den globalen Herausforderungen, denen Deutschland und insbesondere Bayern gegenüberstehen.
Der CSU-Generalsekretär hob unter anderem die enorme Bedeutung des ÖPNV für die Mobilität und Teilhabe der Menschen, gerade im ländlichen Raum, hervor und dankte den Unternehmern für ihre Arbeit, die aufgrund grassierenden Fahrermangels und explodierender Spritpreise alles andere als einfach sei. Die derzeitigen Herausforderungen seien in Ostbayern, wo über 80 Prozent des gesamten Nahverkehrs von kleinen und mittelständischen Familienbetrieben bedient würden und über 120 Millionen Menschen jährlich den Bus als umweltfreundliches Verkehrsmittel nutzten, besonders spürbar.
„Um den wirtschaftlichen Fortbestand der Betriebe zu sichern und die ÖPNV-Tarife auch nach dem 9-Euro-Ticket sozialverträglich zu halten, fordert die CSU deshalb die Bundesregierung auf, die Verkehrsunternehmen wirksam zu entlasten. Dazu braucht es eine Verstetigung und Erhöhung der steuerlichen Entlastung für den ÖPNV von 5ct/l auf die derzeit europarechtlich möglichen 14ct/l Diesel“, unterstrich Martin Huber.
Dass die Bekämpfung des Fachkräftemangels ein ebenso wichtiges Thema für die Politik sein müsse, machte die Zwiesler Busunternehmerin und LBO-Bezirksvorsitzenden Carolin Lambürger-Treml deutlich. Vielen Betrieben falle es bayernweit zunehmend schwer, ihre vertraglichen Verpflichtungen, den ÖPNV und Schülerverkehr vollumfänglich sicherzustellen, zu erfüllen, da Fahrpersonal an allen Ecken und Enden fehle. „Jeder einzelne von uns würde sofort Fahrerinnen und Fahrer einstellen, wenn es sie nur gäbe“, so die niederbayerische Bezirksvorsitzende.
Ergänzend dazu erklärte LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl, dass hierfür die deutsche Ausbildungspraxis grundlegend reformiert werden müsse. „Es kann nicht sein, dass die gleiche theoretische und praktische Ausbildung in Österreich deutlich schneller und vor allem zu einem Bruchteil der Kosten als bei uns absolviert werden kann.“ Während bei absolut gleichwertiger Ausbildung in Deutschland im Schnitt 10.000 Euro für den Busschein fällig werden, sind es in Österreich nur rund 3.000 Euro.
„Mobilität ist im Flächenland Bayern, insbesondere in Ostbayern, ein ganz entscheidender Faktor. Sie ist für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land unerlässlich. Ein attraktiver ÖPNV ist zudem ein wichtiger Standortfaktor und eine tragende Säule für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Heimat. Die privaten, familiengeführten Betriebe, die genau das in Bayern zuverlässig sicherstellen, können sich deshalb auf die Unterstützung der Staatsregierung und der CSU in Berlin verlassen“, versicherte Huber abschließend.
Im Vorfeld des Unternehmergesprächs spielten auf Initiative der Zwieseler Busunternehmerin und LBO-Bezirksvorsitzenden Carolin Lambürger-Treml rund 20 Unternehmer das traditionelle Eisstockturnier, das dieses Jahr pandemiebedingt als Sommerstockturnier stattfand.