„Nach einem schleppenden Wiederbeginn zeichnen sich kleine Hoffnungsschimmer ab“, ist die wichtigste Erkenntnis aus dieser #RestartReisebus-Umfrage, teilt der Verband mit. Die Situation bleibe aber dennoch angespannt und biete keinen Anlass zur Entwarnung. Denn aufgrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation haben sich die Herausforderungen Widrigkeiten und Unwägbarkeiten in Europa verändert.

Auf die Frage, in welchem Umfang die Unternehmen Fahrten seit Ende des Lockdowns durchgeführt haben, antworten 38,5 Prozent mit bis 50 Prozent des Umsatzes vor Corona, 32,3 Prozent bis 30 Prozent, 11,5 Prozent bis 70 Prozent und 8,3 Prozent bis 10 Prozent des Umsatzes vor Corona. Dagegen sahen in der vorherigen Abfrage Anfang Juli 2021 die Zahlen noch katastrophal aus: 72,4 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie Fahrten nur bis zu einem Umfang von 10 Prozent durchgeführt hatten. 10,3 Prozent kamen auf 30 Prozent und 6,9 Prozent auf eine Auslastung von 50 Prozent.

Mit einem Anteil von 88,3 Prozent werden den Umfrageergebnissen zufolge überwiegend Tagesfahrten gebucht. Auch in diesem Jahr setzt sich der Trend, in Deutschland zu verreisen, fort. So fahren 97,9 Prozent fahren innerdeutsche Reiseziele an, 35,1 Prozent auch die Grenzregionen (Niederlande, Belgien, Frankreich).

Ebenfalls etwas erholt haben sich demnach die Zahlen bei den gebuchten Klassenfahrten, noch erreichen sie jedoch nicht das Niveau vor Corona. Wegen der Pandemie hatte das NRW-Schulministerium zwischenzeitlich Klassenfahrten untersagt. In der Umfrage des NWO gaben 22,9 Prozent der Befragten an, bis 50 Prozent an Buchungseingängen bei Klassenfahrten im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen, bei 20,8 Prozent der Unternehmen sind es bis 70 Prozent und bei 18,8 Prozent sogar über 70 Prozent. Auch bei Klassenfahrten haben inländische Ziele ganz klar die Nase vorn mit 97,4 Prozent.

Kunden buchen spontan

Gefragt nach dem Buchungsverhalten der Kunden, bezeichnen 45,8 Prozent dieses als „spontan“, 32,3 Prozent als „zögerlich“ und 17,7 Prozent antworten mit „hängt von der Reisegruppe ab“. Dass Kunden Angst (z. B. vor Ansteckung mit dem Coronavirus) hätten und gar nicht fahren wollten, können die Teilnehmer der Umfrage indes nicht bestätigen. Zum Vergleich: 2021 entfielen auf die Antwort „spontan“ nur 3,4 Prozent und 62,1 Prozent bemerkten ein zögerliches Buchungsverhalten.

Die politische und wirtschaftliche Lage ist offensichtlich der Grund, sich gegen eine Tages- oder Mehrtagesfahrt zu entscheiden. Der Ansicht, dass der Ukraine-Krieg und seine Folgen für Kunden besorgniserregend sind, sind 43,8 Prozent der Unternehmen. 52,1 Prozent denken, dass die Kunden sich weiterhin wegen Corona, besonders wegen Omikron, zurückhalten und 50 Prozent meinen, die massiv gestiegenen Preise sprechen gegen eine Reise. Ein weiteres Ergebnis der NWO-Umfrage ist, dass 54,2 Prozent der Unternehmen angeben, die Kunden würden „überwiegend“ höhere Preise akzeptieren und 36,5 Prozent „fast immer“.

Noch gar nicht angelaufen ist dagegen das Geschäft mit Reisen im nächsten Jahr. 46,9 Prozent geben an, nur sehr wenige Buchungen für 2023 zu haben, 44,8 Prozent haben gar keine. Diese Zahlen könnten auch ein Indiz dafür sein, warum der Großteil der Unternehmen (56,3 Prozent) seine Reisen für das kommende Jahr noch gar nicht beworben hat. 32,3 Prozent haben einen Katalog oder Flyer erstellt, 25 Prozent nutzen digitale Werbemaßnahmen und 15,6 Prozent schalten Anzeigen in verschiedenen Medien.

23 Prozent der Mitgliedsunternehmen hatten sich an der NWO-Online-Abfrage beteiligt.