Jürgen Weinzierl (Foto: NWO)
Jürgen Weinzierl

Der Kölner Busunternehmer Jürgen Weinzierl ist neuer 1. Vorsitzender im Verband Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen (NWO). Der bisherige Vorsitzende Hans-Gerd Oester-Barkey (Bielefeld) wurde unter großem Beifall der Mitglieder im Rahmen der NWO-Jahrestagung in Düsseldorf verabschiedet.

In einer engagierten Antrittsrede kündigte Weinzierl an, den NWO als modernen Verband und mit großer Nähe zu den Mitgliedern zu führen. Ebenfalls unter den Rednern auf der NWO-Jahrestagung: Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP und Fraktionsvorsitzender der FDP im NRW-Landtag.

Lindner forderte im vollbesetzten Saal mit Nachdruck "Mehr Mut zur sozialen Marktwirtschaft". Bürokratische Monster wie das Mindestlohngesetz lehnte er dabei ebenso ab wie die Einführung einer Busmaut, die nicht zuletzt das so vielversprechend aufkeimende Pflänzchen des Busfernlinienverkehrs schwer treffen würde. Lindner hatte sich in der Vergangenheit selbst vehement für die Liberalisierung dieses Verkehrs eingesetzt.

Ein weiteres, heikles Thema behandelte der Vortrag von Eva Zingerle (Steuerberatungskanzlei Dr. Koerner International). Sie versuchte Licht in das Dunkel des europäischen Mehrwertsteuerwahnsinns zu bringen. Gerade auf diesem Gebiet ist in den letzten Jahren viel Verunsicherung entstanden, weil immer mehr Staaten eine steuerliche Registrierung und die regelmäßige Abgabe von Umsatzsteuererklärungen verlangen. Dabei sind die Vorgaben der einzelnen Länder sehr unterschiedlich und teilweise enorm aufwändig umzusetzen. Auch hier entstand neuer bürokratischer Aufwand, der für die Unternehmen viel Arbeit bedeutet, den Staaten aber kaum Geld in die Kassen spült.

Eine Technologie, die weit effektiver dazu beitragen könnte, die Luftqualität in Städten zu verbessern, als Umweltzonen das tun, ist die CNG–Antriebstechnologie. Die Firma MAN arbeitet konsequent an der Fortentwicklung und dem praktischen Einsatz der CNG-Technologie und stellte  den Stand der Technik vor. Referent Robert Staimer (MAN) wies dabei darauf hin, dass der Gasantrieb im europäischen Ausland heute bereits deutlich weiter verbreitet ist als auf deutschen Straßen.

Als Hauptsponsor trat in diesem Jahr das Französische Fremdenverkehrsamt "Atout France" in Zusammenarbeit mit den Regionen Champagne-Ardenne und Lorraine auf. Sie zeigten auf, welches bustouristische Potenzial gerade in diesen beiden Regionen liegt, die in direkter Nachbarschaft zu NRW liegen und daher gut per Bus erreichbar sind. Die französischen Partner trugen mit Ihrer Präsenz maßgeblich zum Gelingen der Tagung bei. In der internen Mitgliederversammlung wählten die Mitglieder mit großer Mehrheit Dirk Hänsgen (Paderborner Omnibus-Reisedienst Koller) für den auf eigenen Wunsch ausscheidenden Hans-Gerd Oester-Barkey in den NWO-Vorstand.