Man stehe an einem Kipppunkt und wolle nicht in Zeiten wie im März und April zurückgeworfen werden, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg am Mittwoch (12. August) auf einer Pressekonferenz in Oslo. Wie Gesundheitsminister Bent Høie sagte, gelten die norwegischen Beschränkungen ab Samstag auch für Polen, die Niederlande, Malta, Zypern und Island, die zum dänischen Königreich zählenden Färöer-Inseln sowie mehrere Regionen in Schweden und Dänemark. Wer aus diesen Ländern und Gebieten nach Norwegen einreisen will, muss für zehn Tage in Quarantäne.
Die am 16. März eingeführten Grenzkontrollen werden um 60 Tage bis Mitte Oktober verlängert. Bis zum 1. Oktober rät das norwegische Außenministerium zudem von allen nicht zwingend notwendigen Reisen ins Ausland ab, von nun an auch in Länder wie Deutschland, die bislang als „grün“ galten und nun allesamt als „gelb“ eingestuft werden. „Alle Auslandsreisen sind mit einem Infektionsrisiko verbunden, selbst Reisen, bei denen Norwegen bei der Einreise keine Quarantäne verlangt“, sagte Solberg dazu. Nur bei Ländern, die die Regierung als „rot“ kennzeichnet, herrscht Quarantänepflicht.
Darüber hinaus verlängert die norwegische Regierung ihre zunächst für 14 Tage geltende Einschränkung für den Kreuzfahrtverkehr um eine weitere Woche. Nach einem Corona-Ausbruch auf einem Kreuzfahrtschiff der Reederei Hurtigruten hatte die Regierung beschlossen, dass Passagiere von Schiffen mit mehr als 100 Personen an Bord vorübergehend nicht mehr in norwegischen Häfen an Land gehen dürfen. Der Fährverkehr bleibt davon weiterhin ausgenommen.