Mit der Berufung zum Vorstandvorsitzenden tritt Robert Henrich die Nachfolge von Henrik Falk an. Falk verlässt das Unternehmen zum Jahreswechsel und kehrt nach Berlin zurück, wo er seinerseits den Vorstandsvorsitz der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) übernimmt.

Mancher Kommentator bezeichnete Henrichs Berufung zum Hochbahn-Chef als Überraschung, Grund dafür ist vor allem, dass Henrich nicht aus einem öffentlichen Nahverkehrsunternehmen kommt, sondern aus der Mobilitäts-Privatwirtschaft. Von 2017 bis 2019 war Henrich Gründungs-COO bei MOIA und damit verantwortlich für den Aufbau von Europas größtem vollelektrischen Ridepooling-Angebot in Hannover und Hamburg. 2019 wurde er CEO bei MOIA, Mitte 2022 verließ er das Unternehmen und berät seitdem Städte und Verkehrsunternehmen in Fragen der Zukunftsmobilität. Vor MOIA war Robert Henrich unter anderem CEO der Mobilitätsanbieter "moovel" und "car2go", die beide jedoch kaum noch aktiv sind.

 

"Die Mobilitätswende ist von zentraler Bedeutung für Hamburg"

Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende und Aufsichtsratsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG hält Robert Henrich für „eine richtig gute Wahl für die Hochbahn und ganz Hamburg“. Mit dem 54-Jährigen gewinne man nicht nur einen erfahrenen Mobilitätsexperten, sondern auch "einen Visionär, der bereit sei, mutig die Zukunft zu gestalten". Henrich sei innovativ und als Person sehr integrativ. Zudem habe er bewiesen, ein sicheres Gespür in der Personalführung und -entwicklung zu haben. „Er ist deswegen in der Lage, die von Henrik Falk angestoßene Kooperation auf allen Ebenen zu stärken – und gleichzeitig das Kerngeschäft der Hochbahn kontinuierlich weiter zu entwickeln.“ Tjarks sei sicher, dass sie "gemeinsam weiter erfolgreich an der Mobilitätswende in Hamburg arbeiten werden“.

„Die Mobilitätswende ist von zentraler Bedeutung für Hamburg“, so Robert Henrich selbst anlässlich des ihm im Zuge der Wahl entgegengebrachten Vertrauens. Unter der Leitung von Henrik Falk habe die Hochbahn "den richtigen Kurs für einen modernen, leistungsfähigen und attraktiven Nahverkehr eingeschlagen". Diesen Kurs gelte es in den kommenden Jahren konsequent fortzusetzen. „Das Ziel ist klar“, meint Henrich, „noch mehr Menschen für Bus und Bahn zu begeistern. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem Vorstandsteam der Hochbahn ein so innovatives, umsetzungsstarkes und eng mit der Hansestadt verbundenes Unternehmen leiten zu dürfen.“ 

 

Henrik Falk habe den richtigen Kurs "für einen modernen, leistungsfähigen Nahverkehr" eingeschlagen

Henrik Falk hat die Hamburger Hochbahn als zweitgrößtes Nahverkehrsunternehmen acht Jahre lang geleitet. In seine Zeit als Vorstandsvorsitzender fielen laut Unternehmensangaben unter anderem der Ausbau der digitalen Angebote im "hvv", der Wechsel hin zu einer angebotsorientierten Steuerung des Verkehrsangebotes („Hamburg-Takt“) sowie die Steuerung des Unternehmens durch die Corona-Krise – mit Fahrgastzahlen, die heute über dem Niveau der Vorkrisenjahre lägen.

„Henrik Falk hat einen wesentlichen Anteil daran, dass die Hochbahn heute das beste Nahverkehrsunternehmen Deutschlands ist“, so Anjes Tjarks. Es habe Falk immer ausgezeichnet, Mobilität ganzheitlich zu betrachten und Kooperationen über den klassischen ÖPNV hinaus zum Nutzen für die Fahrgäste einzugehen. „Egal ob autonomes Ridepooling oder der Radverkehr – Henrik Falk hat es verstanden, Mobilitätsformen auch außerhalb des Hochbahn-Kerngeschäftes mitzudenken, digital zu vernetzen und umzusetzen.“ Mit Falks Rückkehr nach Berlin verliere die Hochbahn einen hervorragenden Vorstandsvorsitzenden, gewinne aber gleichzeitig „einen tollen Kooperationspartner in Berlin“.

Seinen Dienst wird Robert Henrich zum 1. Januar 2024 antreten. Das vierköpfige Vorstandsteam der Hochbahn komplettieren Merle Schmidt-Brunn als Finanz- und Nachhaltigkeitsvorständin, Saskia Heidenberger als Personalvorständin und Arbeitsdirektorin, und Jens-Günter Lang als Technik-Vorstand.