Die neue Hochbahn-Vorständin Saskia Heidenberger sagt erfreulich knapp zu ihrer Berufung: „Ich freue mich sehr auf die Hochbahnerinnen und Hochbahner! Als Personalvorständin bin ich für die Menschen da.“ In ihrer neuen Position verantwortet Saskia Heidenberger auch den Bereich Wandel und Innovation.

Heidenberger ist gebürtige Lübeckerin und hat ihr Abitur am Thomas-Mann-Gymnasium in Lübeck absolviert. Sie hat an der Universität Hamburg sowie an der Universität Kiel Rechtswissenschaften studiert. Nach ihrem zweiten Staatsexamen am Niedersächsischen Justizministerium war sie zunächst bei der Deutschen Lufthansa Technik AG in verschiedenen Personalleitungsfunktionen und später für die Deutsche Lufthansa AG als Geschäftsführerin tätig. 2019 wechselte sie dann zu dem Hamburger Bahntechnik-Unternehmen Vossloh Rail Services GmbH, wo sie derzeit als Personalleiterin und Prokuristin tätig ist. Mit dem Antritt von Finanz -und Nachhaltigkeits-Vorständin Merle Schmidt-Brunn (37) in der kommenden Woche (1. April) ist der Hochbahn-Vorstand damit vorerst wieder komplett.

Der Aufsichtsrat der Hamburger Hochbahn AG hat zudem auf seiner letzten Sitzung den noch bis Ende 2026 laufenden Vertrag mit dem Technik-Vorstand der Hochbahn AG, Jens-Günter Lang, vorzeitig verlängert. Der neue Vertrag läuft bis April 2028. Jens-Günter Lang ist seit 1995 bei der Hochbahn AG. Seit 1999 leitete er den Bereich Infrastruktur. Technikvorstand wurde er im Januar 2014. In die Verantwortung von Jens-Günter Lang fallen die Bereiche Schienenfahrzeuge, U-Bahn-Betrieb, Infrastruktur, Projektbau mit der Verlängerung der U4 auf die Horner Geest und in den Hamburger Süden sowie die Steuerung der U5 Projekt GmbH, die für den Bau der U5 verantwortlich ist. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Elektrifizierung der Busflotte. Darüber hinaus ist er auch für die Beteiligungs- und Tochterunternehmen  Fahrzeugwerkstätten Falkenried (FFG) und  TEREG  verantwortlich.

 

Falk geht zur BVG in seine Heimat

Zweite spannende Personalie bei der Hochbahn ist der Wechsel von Vorsitzendem Henrik Falk nach Berlin. Nach zwei Amtsperioden und acht Jahren an der Spitze des zweitgrößten Nahverkehrsunternehmens Deutschland verlängert er seinen Vertrag nicht weiter und wird zum Jahresende aus dem Vorstand ausscheiden. Er wechselt von der Alster an die Spree zurück in seine Heimatstadt und rückt zum 1. Januar an die Spitze der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wo er Eva Kreienkamp nachfolgt. Der aktuelle Vertrag von Kreienkamp läuft bis Ende September 2023.

Im Jahr 2016 war Henrik Falk, damals noch BVG-Finanzvorstand, zur Hochbahn als Vorstandschef gekommen. Zur Nachfolge Falks kann die Hochbahn noch nichts Definitives sagen zumal auch kommunale Gremien in die Bestellung eingebunden sind. Es soll jedoch schon weit gediehene Vertragsverhandlungen geben.

Henrik Falk sagt zu seinem Ausscheiden rückblickend: „Nach jetzt mehr als sieben intensiven Jahren an der Spitze der Hochbahn habe ich mich entschlossen, zurück in meine Heimatstadt an die Spitze der BVG zu wechseln. Diese Entscheidung ist eine sehr persönliche. Wir haben in Hamburg und bei der Hochbahn viel erreicht und wichtige Weichen für die Mobilität der Zukunft gestellt. An die Vorstellung, die Weiterentwicklung aus der Ferne zu beobachten, muss ich mich erst noch gewöhnen. Ich bin aber überzeugt, dass die beiden größten deutschen Nahverkehrsunternehmen künftig noch enger zusammenarbeiten werden, um für die Branche und darüber hinaus wichtige Impulse zu setzen.“

Und mit dem Blick nach vorn sagt er laut Meldung der BVG Folgendes: „Ich freue mich sehr, künftig die Geschicke von Deutschlands größtem Nahverkehrsunternehmen zu leiten und damit aktiv die Mobilität in meiner Heimatstadt Berlin zu gestalten. Gemeinsam mit dem Vorstandsteam und allen Mitarbeitenden der BVG werde ich die Zukunftsthemen weitertreiben: ein attraktives Angebot, Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind die Erfolgsfaktoren für einen leistungsstarken öffentlichen Nahverkehr. Ich wünsche mir, dass wir in Berlin gemeinsam mit viel Schwung, aber auch mit der nötigen Leichtigkeit die Herausforderungen angehen werden.“

Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Vorsitzender des Aufsichtsrats der BVG: „Um das Ziel einer klimaneutralen Stadt so schnell wie möglich zu erreichen, brauchen wir eine exzellent aufgestellte und leistungsfähige BVG. Für diese Aufgabe konnten wir mit Henrik Falk einen bundesweit hoch anerkannten Experten und Manager gewinnen, dessen Herz bereits viele Jahre lang BVG-gelb schlug, bevor er sein Können in Hamburg beeindruckend unter Beweis stellte. Jetzt gilt es in Berlin strategische Weichen für die Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs zu stellen und eine zukunftsgerechte Mobilitätsoffensive umzusetzen. Das kann nur durch eine Unternehmenskultur des gelebten Miteinander zusammen mit den 15.800 Beschäftigten gelingen. Henrik Falk ist dafür genau der richtige, darin war sich der Aufsichtsrat heute einstimmig einig.“

 

Verantwortung für die prämierte „weilwirdichlieben“-Kampagne

Henrik Falk verfügt über langjährige Erfahrung in der Mobilitätsbranche, auch schon bei der BVG. Bevor er vor sieben Jahren bei der Hamburger Hochbahn AG den Vorstandsvorsitz übernahm, war der studierte Jurist in verschiedenen Führungspositionen in Deutschlands größtem Nahverkehrsunternehmen tätig. So verantwortete er u.a. die Rechtsabteilung und die BVG-Beteiligungsholding. Von 2008 bis 2015 stand der gebürtige Berliner dem Finanz- und Vertriebsressort der BVG als Vorstand vor. In seine Verantwortung fielen dabei auch die stetige Ergebnisverbesserung sowie die Einführung der mehrfach prämierten „weilwirdichlieben“-Kampagne. 2016 wechselte er an die Spitze des BVG-Aufsichtsrats des Hamburger ÖPNV-Unternehmens und entwickelte dort in den letzten Jahren u.a. den Hamburg-Takt. Dabei setzte er an der Alster auf eine massive Angebotsoffensive, den Ausbau und die Weiterentwicklung von neuen, digitalen Mobilitätsformen sowie eine klare Position in Sachen Nachhaltigkeit. Er engagiert sich national und international in den relevanten Branchenverbänden als Mitglied des Präsidiums des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie als Mitglied des Executive Boards der International Association of Public Transport (UITP) und berät die Bundesregierung als Mitglied der Nationalen Plattform Neue Mobilität.

Dieser Artikel wurde am 11. April um 11 Uhr aktualisiert