Denn bezahlt werden sie nur für tatsächlich geführte Fahrten. Weil der Branche ein Millionenschaden droht, fordert der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) sofortige Hilfsmaßnahmen von der Bayerischen Staatsregierung.

Mehr als 160 Betriebe haben gestern innerhalb weniger Stunden an einer Mitgliederumfrage des Verbands teilgenommen, die ergab, dass die Schließung von Schulen und der damit verbundene Ausfall von Fahrten für die Betriebe eine tägliche finanzielle Belastung von über 500.000 Euro bedeute. „Hochgerechnet auf alle bayerischen Busunternehmen und Schulen gehen wir im reinen Schulbusverkehr von Einnahmeausfällen in Höhe von zwei bis drei Millionen Euro pro ausgefallenen Schultag aus“, macht LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl deutlich.

99 Prozent der Verträge mit den Schulaufwandsträgern sind nach Angaben des LBO so gestaltet, dass nur tatsächlich durchgeführte Fahrten bezahlt werden – und zwar auf 185 Schultage berechnet. Fällt die Schule aus – aus welchen Gründen auch immer – wird dies abgezogen. Auch für Linienbusverkehre, bei denen auch Schüler mitfahren, gelte dies. Die Abrechnung erfolgt hier über Schülertickets, die dann wegfallen.

Daher habe der LBO den Freistaat Bayern um sofortige Unterstützung nach dem Vorbild Österreichs gebeten, teilt der Verband mit. Die Regierung im Nachbarland hat beschlossen, dass die Unternehmen im Fall landesweiter Schulschließungen weiterhin für die Vorhaltung der Leistung, abzüglich ersparter Aufwendungen, bezahlt werden.

„Die täglichen hohen Einnahmeausfälle können weder Bürgschaften noch Kredite wettmachen. Die bayernweite Schließung der Schulen wird die kleinen und mittleren Unternehmen in der Fläche, die dort die Mobilität mit Bussen sicherstellen, schon nach wenigen Wochen bzw. spätestens nach zwei Monaten in die Knie und zum Teil in die Insolvenz zwingen. Wenn es auch in Zukunft noch einen bayernweit flächendeckenden ÖPNV mit Bussen geben soll, sehen wir keine andere Möglichkeit, als dass der Freistaat – sofern es die Kommunen und Aufgabenträger ablehnen – die Finanzierung des Schulbusverkehrs und ÖPNV mit Bussen auch in der Krise sicherstellt“, so Stephan Rabl.