Wie der Verband in einer Pressemitteilung informiert, habe der LBO nach mehreren erfolglosen Verhandlungsrunden und einem auf der Zielgeraden von der Gewerkschaft abgelehnten Kompromiss ein Schlichtungsverfahren als letzte Möglichkeit für einen erfolgreichen Tarifabschluss eingeleitet.

Am  morgigen Mittwoch (10. März 2021) beginnt auf Initiative des Arbeitgeberverbands LBO das Schlichtungsverfahren unter der Leitung von Rechtsanwalt Ernst Burger in München. Bis zur seiner Pensionierung war der unparteiische Vorsitzende Richter am Landesgericht München. Seitens der Arbeitgeber hoffe man, dass unter seiner Vermittlung eine Einigung auf einen Tarifvertrag für die rund 17.000 Busfahrer bei den privaten bayerischen Busunternehmen gelingt.

„Wir schätzen die Leistungen unseres Fahrpersonals gerade in diesen schwierigen Zeiten ganz besonders und hoffen, dass wir nun im Rahmen der Schlichtung eine sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber sozialverträgliche Lösung finden können“, macht der Vorsitzende der LBO-Tarifkommission, Nico Schoenecker, deutlich.

Bereits Anfang Dezember letzten Jahres habe die Arbeitgeberseite trotz der extrem schwierigen Situation, in der sich die überwiegend mittelständischen bayerischen Busbetriebe seit Beginn der Corona-Pandemie – insbesondere im Reise- und Gelegenheitsverkehr – befinden, einer dreistufigen Lohnerhöhung zum 01. März 2021, 01. Januar 2022 und 01. Januar 2023 zugestimmt. Das Ergebnis hätte für einen Großteil der Beschäftigten einen Lohnzuwachs von über zehn Prozent zuzüglich der Corona-Prämie von 300 Euro bedeutet.

„Es war für uns äußerst erstaunlich und bedauerlich, dass dieses ausgewogene Angebot seitens Verdi abgelehnt wurde. Wir sind damit eigentlich schon über die Grenze dessen gegangen, was unsere Betriebe derzeit stemmen können“, erklärt Schoenecker.

Nun hoffe der LBO im Zuge des Schlichtungsverfahrens auf ein schnelles und faires Ergebnis, „das sowohl die besondere Leistung des Fahrpersonals würdigt als auch die anhaltende katastrophale wirtschaftliche Lage der privaten, meist familiengeführten Busunternehmen berücksichtigt, die vor allem im Reiseverkehr nach wie vor perspektivlos ist.“