Das Pilotprojekt habe nicht nur die Leistungsfähigkeit der eBusse bewiesen, sondern auch gezeigt, dass sie die Lärm- und CO2-Emissionen deutlich senken und den Komfort sowohl für die Fahrgäste als auch für das Fahrpersonal steigern, sagte AVV-Geschäftsführerin Dr. Linda Kisabaka.
Aufgrund des erfolgreichen Pilotprojekts hat der AVV in der Ausschreibung des Königsbrunner Stadtverkehrs im Jahr 2021 erstmalig den Einsatz von eBussen für die Betriebsaufnahme im Dezember 2023 vorgeschrieben. Die Ausschreibung hat die Bietergemeinschaft DB Regio Bus Bayern GmbH (DRB) und Z Mobility – Werner Ziegelmeier GmbH für sich entschieden.
„Es ist für uns ein Grund stolz zu sein, dass wir den eBus-Betrieb im Stadtverkehr Königsbrunn in weniger als einem Jahr umsetzen“, so Werner Ziegelmeier, Gesellschafter der Z Mobility – Werner Ziegelmeier GmbH. „Der Einsatz von eBussen in der Stadt trägt zu mehr Leistungsfähigkeit bei und macht den ÖPNV noch nachhaltiger. Deshalb freuen wir uns darüber, dass nun auch in Königsbrunn die geplanten eBusse zum Einsatz kommen“, so Dr. Kisabaka. Damit profitiere neben Aichach ein zweites Mittelzentrum im AVV-Verbundgebiet von den Vorteilen der eMobilität im ÖPNV.
Sechs eBusse auf allen 800er-Stadtlinien
In Königsbrunn verkehren jetzt auf den Stadtlinien insgesamt sechs eBusse. „Wir haben mit dieser Ausschreibung das ÖPNV-Angebot in Königsbrunn sinnvoll und nachhaltig weiterentwickelt. Die 800er-Linien des Stadtverkehrs sind jetzt alle elektrisch“, freut sich Landrat Martin Sailer. Damit trage die Region aktiv zur Antriebwende im ÖPNV und damit auch zur Umsetzung der Clean-Vehicle-Directive für mehr Klimaschutz bei.
580.000 Fahrplankilometer jährlich sparen 224 Tonnen CO2
580.000 Fahrplankilometer im Jahr werden künftig in Königsbrunn mit eBussen bedient. Allein mit den Fahrplankilometern werden damit jährlich rund 224 Tonnen CO2 eingespart, wenn man den aktuellen Energiemix zur Stromerzeugung zugrundelegt. „Durch die Umstellung auf Ökostrom kann die Einsparung sogar auf 551 Tonnen steigen“, erklärt Danielle van der Werft, Geschäftsführerin der Z Mobility – Werner Ziegelmeier GmbH.
Hoher Fahrkomfort für die Fahrgäste
Alle sechs Ebusco 2.2. verfügen über drei Türen, WLAN, USB-Anschlüsse im ganzen Bus und einen ergonomischen Luxus-Fahrersitz. Die Lithium-Eisenphosphat-Akkus der eBusse verfügen über 525 KWh Kapazität mit einer maximalen Ladeleistung von 250 KW und haben eine Reichweite von zirka 350 Kilometern. Unter Berücksichtigung der Reichweitenkapazität, die je nach Jahreszeit variieren kann, musste die Z Mobility – Werner Ziegelmeier GmbH die Dienst- und Umlaufplanung umstellen. Das Laden verändert die Planung für ein Verkehrsunternehmen grundlegend. Zudem müssen Ladezustand, Restreichweite und noch zu bewältigende Fahrstrecke kontinuierlich überwacht werden. „Die Umstellung des Stadtbusverkehrs auf eBusse ist ein faszinierendes Projekt, in das wir unsere Kompetenz gerne einbringen“, sagt Stefan Kühn, Vorsitzender der Regionalleitung der DB Regio Bus, Region Bayern. „Wir haben die DRB zum 1. Juni neu aufgestellt und werden unseren Fokus in Zukunft noch stärker auf die Präsenz und Qualität im AVV legen.“
Erfolgreiche Elektrifizierung durch gute Zusammenarbeit
Um den Anforderungen der eMobilität betrieblich gerecht werden zu können, hat die Z Mobility – Werner Ziegelmeier GmbH bereits vor der Ausschreibungsveröffentlichung den bestehenden Betriebshof in Bobingen für den Einsatz von eBussen überplanen lassen. „Wir wollten so im Vorfeld sowohl die betrieblichen als auch die wirtschaftlichen Auswirkungen abschätzen“, erklärt Werner Ziegelmeier. Dadurch konnte die Ladeinfrastrukturlösung nach dem Gewinn der Ausschreibung umgehend umgesetzt werden. Das Verkehrsunternehmen hat sich für die Ladung der eBusse auf dem Betriebshof entschieden und die Ladeinfrastruktur entsprechend realisiert. „Dabei waren wir im intensiven Austausch mit der Stadt Bobingen und bekamen die nötigen Genehmigungen“, erinnert sich Danielle van der Werft. Parallel wurde Kontakt mit dem Energieversorger aufgenommen. Das Leitungsnetz stellt die LEW Verteilnetz GmbH aus Augsburg, den Strom für die sechs Ladepunkte vom Typ Kempower mit unterschiedlichen Ladeleistungen von 150 bis 600 KW liefert DB Energie.
Aufgrund der vorausschauenden Planung verliefen auch die bauseitigen Arbeiten reibungslos, sodass die Ladeinfrastruktur rechtzeitig fertiggestellt werden konnte. Aufgrund der maßgeblichen Lieferverzögerungen beim Hersteller der eBusse können diese erst jetzt eingesetzt werden.