Damit kann die inzwischen 23 Busse umfassende H2-Flotte der ICB direkt auf dem Betriebshof betankt werden. Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine emissionsfreie Zukunft und unterstreicht das Engagement der Stadt Frankfurt am Main für innovative und umweltfreundliche Lösungen im öffentlichen Personennahverkehr.
„Die Wasserstofftankstelle auf dem Betriebshof der In-der-City-Bus GmbH (ICB) ist ein wichtiger Schritt beim Aufbau einer nachhaltigen Verkehrsinfrastruktur im Rhein-Main-Gebiet. Wasserstoff ist eine wichtige Kraftstoffalternative der Zukunft. Er spielt eine zentrale Rolle in unserer Strategie für eine umweltfreundliche Mobilität“, erklärte Staatssekretärin Lamia Messari-Becker vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum. Sie wurde am Tag der Eröffnung der ICB-Wasserstofftankstelle von Jörg Arne Egerter, stellvertretender Abteilungsleiter Mobilität, Luftverkehr, Eisenbahnwesen, vertreten. Egerter überreichte im Namen des Ministeriums den Förderbescheid für den Bau der Anlage in Höhe von 1,7 Millionen Euro.
„Wir sind stolz darauf, dass wir heute die größte betriebseigene hessische Wasserstofftankstelle für Linienbusse eröffnen. Um als Stadt klimaneutral zu werden, ist es enorm wichtig, die städtische Busflotte zu elektrifizieren“, erklärt Stadtrat Wolfgang Siefert,
Mobilitätsdezernent der Stadt Frankfurt am Main und Aufsichtsratsvorsitzender der ICB. „Die relativ junge Technologie ist derzeit für längere Strecken die einzig emissionsfreie Alternative zum Verbrenner.“
Brennstoffzellenbusse auf zwei Linien: Geräuscharm und lokal emissionsfrei
Tom Reinhold, Geschäftsführer der städtischen Nahverkehrsgesellschaft Traffiq erklärte, dass eine eigene Wasserstofftankstelle für den städtischen Busverkehr eine Zukunftsinvestition sei. Die Brennstoffzellenbusse seien – nach den batterieelektrischen Bussen – die zweite Säule des Konzepts, den Busverkehr zu dekarbonisieren. „Aufgrund ihrer höheren Reichweite im Vergleich zu den batterieelektrischen Bussen können wir mit den Brennstoffzellenbussen auch unsere langlaufenden Linien lokal emissionsfrei betreiben“, so Tom Reinhold.Die ICB habe die Wasserstofftechnologie mit der Elektrifizierung der Metrobuslinie M36 bereits 2022 ins Rollen gebracht. Zeitgleich mit der Eröffnung der Wasserstofftankstelle würden zehn weitere H2-Solobusse in Betrieb genommen und dann auf der Linie 64 eingesetzt.
Durch die Elektrifizierung dieser beiden Buslinien mit Wasserstofffahrzeugen würden pro Jahr insgesamt 1.472 Tonnen weniger CO2 an die Umwelt abgegeben. Neben der Emissionsfreiheit punkte die Technologie durch Geräuscharmut – beides wirke positiv auf
das Frankfurter Stadtklima. Die Stadt Frankfurt hat sich zum Ziel gesetzt, die Busflotte bis Anfang der 2030er Jahre von Diesel auf alternative Antriebe umzustellen und damit den Frankfurter Nahverkehr klimaneutral zu betreiben.
Technische Daten der Wasserstofftankstelle
Die neu eröffnete Wasserstofftankstelle auf dem Betriebshof der In-der-City-Bus GmbH (ICB) ist mit zwei H2-Dispensern mit je 350 bar Betriebsdruck für die Betankung von Nutzfahrzeugen ausgestattet. Die Anlage habe eine Gesamtkapazität von 1t Wasserstoff und sei vollständig redundant und modular aufgebaut, erläuterte die ICB. Dies ermögliche eine problemlose Erweiterung der Betankungskapazität für eine steigende Anzahl von Wasserstoffbussen. Mit speziellen Trailern werde regelmäßig Wasserstoff angeliefert.
Anlagenbauer der Tankstelle und zukünftiger H2-Lieferant ist der Wasserstoff-Infrastrukturanbieter Everfuel GmbH.
„Mit der Inbetriebnahme dieser Wasserstofftankstelle können wir die Vorteile dieser Technologie voll ausschöpfen“, sagte ICB-Geschäftsführer Martin Hulecki. „Unsere H2-Busse werden nun direkt vor Ort und in weniger als 15 Minuten betankt. Die nächsten Wasserstoffbusse sind bereits bestellt und sollen im Sommer 2025 auf der viel frequentierten Metrobuslinie M32 eingesetzt werden.“ Mit dieser neuen Charge Wasserstoffbusse werden 18 Meter lange Gelenkbusse in den Fuhrpark der ICB integriert. Damit setzt die ICB deutschlandweit als eines der ersten Unternehmen H2-Gelenkbusse ein. Die Wasserstoffbusflotte der ICB zählt mit derzeit 23 Fahrzeugen und ab 2025 mit 32 Fahrzeugen zu den größten Wasserstoffflotten bundesweit.
Förderkulisse Wasserstoffbusflotte
Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hat den Einsatz der klimafreundlichen Wasserstofftechnologie in Frankfurt aus Mitteln des Programms "Beschaffung von Elektrobussen für den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen" gefördert (HA-Projekt-Nr. ist 1076/21-78). Der Förderbetrag für die Wasserstofftankstelle beträgt 1,7 Millionen Euro. Aus diesem Programm flossen bereits 2,4 Millionen Euro in die 2022 ausgelieferten 13 Wasserstoffbusse, die auf der Metrobuslinie M36 eingesetzt werden. Ebenso werden aus Mitteln dieses Programms die für 2025 bestellten neun H2-Genkbusse mit 2,3 Millionen Euro gefördert.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ zehn H2-Busse für die Linie 64 mit insgesamt drei Millionen Euro gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.