Die Eurovignetten-Richtlinie sehe nun nicht mehr vor, dass Länder mit einer Lkw-Maut künftig zwingend auch Busse bemauten müssen, teilte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) mit. Der Bundesverband spricht in diesem Zusammenhang von einer Zwangsmaut für Busse, das vordergründig von Grünen und SPD gefordert worden sei. Wäre es zu der geforderten Einführung gekommen, so hätten Busunternehmen im Reiseverkehr laut BDO-Kalkulation pro Jahr im Schnitt mit über 70.000 Euro und im Fernverkehr sogar über 320.000 Euro Kostenbelastung rechnen müssen.

Im Schulterschluss mit dem Weltverband International Road Transport Union (IRU) sei es gelungen, die Busunternehmen in Deutschland aber auch in mehreren anderen EU-Mitgliedstaaten vor der Maut zu schützen, betont der BDO. Eine wichtige Rolle hierbei habe auch das Bundesverkehrsministerium (BMVI), das ebenfalls in Brüssel und Straßburg im Rat der Mitgliedstaaten konsequent gegen die Verpflichtung zur Bus-Bemautung eingetreten sei.

Christiane Leonard, BDO-Hauptgeschäftsführerin, sagte zu den aktuellen Beschlüssen: „Wir sind überglücklich, dass wir unseren langen und intensiven Kampf gegen die Einführung einer EU-Zwangsmaut für Busse in Deutschland zum Erfolg führen konnten. Die Fakten sprechen eine klare Sprache: Höhere Preise für Busreisen führen zu weniger Fahrgästen und mehr Pkw-Verkehr.“ Leonard weiter: „Jetzt gilt es aus unserer Sicht in den Vorwärtsgang zu schalten, den Bus endlich als elementares Element der Verkehrswende zu begreifen und Erleichterungen und Verbesserungen für den umweltfreundlichen Bus auf den Weg zu bringen – etwa in Form einer Kompensation des CO2-Preises und der Reduzierung der Mehrwertsteuer.“