Blümle und sein Team verschaffen sich vor Ort einen Überblick über die wirtschaftliche Situation von Hacker Touristik. Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft Sanierungsoptionen für das Unternehmen, das 1986 gegründet wurde und im Linien- und Schülerverkehr fährt, aber auch touristische Busreisen in Deutschland und dem europäischen Ausland im Programm hat. 

Pandemie und Kraftstoffpreise als Ursache

Der Insolvenzantrag ist Folge der Corona-Beschränkungen aus den vergangenen Jahren. Über Monate hinweg hatten Busreisen nicht oder nicht in dem erforderlichen Umfang stattfinden können. Das hatte Busunternehmen wie Hacker Touristik finanziell stark belastet. Hinzu kommen die zuletzt stark gestiegenen Kosten für Kraftstoff, die nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten.

„Bereits jetzt ist klar, dass die für den Herbst und Winter geplanten Busreisen aufgrund des Insolvenzantrags und der angespannten finanziellen Lage des Unternehmens nicht durchgeführt werden können“, sagt Blümle. Seit der Planung der Reisen ist der Preis für Dieselkraftstoff enorm gestiegen. Dadurch sind die Reisen mit den noch im vergangenen Jahr kalkulierten Reisepreisen für Hacker Touristik wirtschaftlich derzeit nicht darstellbar.

Moderne Fahrzeuge und Betriebsgelände

Hacker Touristik ist in Sinsheim, Gundelsheim, Bad Friedrichshall und Neckarsulm im Linien- und Schulverkehr tätig. „Die Fahrten werden wie geplant stattfinden, und unsere Fahrgäste werden durch die Insolvenz keine Einschränkungen haben“, sagt Holger Blümle. „Wir stehen in Kontakt mit den Verkehrsverbünden und sind mit unseren modernen Fahrzeugen wie gewohnt im Einsatz.“ Dreh- und Angelpunkt von Hacker Touristik ist das neu errichtete Betriebsgelände mit Büros, Hallen- und Abstellflächen im Industriegebiet Oberer Renngrund in Sinsheim-Reihen, das das Unternehmen 2016 bezogen hat. Die 24 Mitarbeitenden wurden bereits über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind bis Ende Oktober 2022 gesichert.

Breite Aufstellung und treue Kunden

Der vorläufige Insolvenzverwalter wird bereits in Kürze eine gezielte Suche nach möglichen Investoren starten. „Die Tatsache, dass Hacker Touristik breit aufgestellt ist und mit dem Linien- und Schulverkehr und den touristischen Busreisen über mehrere Standbeine verfügt, macht das Unternehmen für potentielle Investoren attraktiv. Hinzu kommt, dass viele Kunden regelmäßig Busreisen mit Hacker Touristik gemacht haben und das Unternehmen als Anbieter von Katalogreisen über die Region hinaus einen bekannten Namen hat.“ Wenn es gelingt, einen Investor zu finden, der an das Potential von Hacker Touristik glaubt, sei eine Sanierung möglich, so der vorläufige Insolvenzverwalter. 

Über Hacker Touristik: Hacker Touristik wurde 1986 als Omnibus- und Mietwagenunternehmen Hacker im Sinsheimer Stadtteil Steinsfurt gegründet. Mit mehreren modernen unternehmenseigenen, aber auch angemieteten Bussen fährt das Unternehmen im Linien- und Schülerverkehr, hat aber auch touristische Busreisen in Deutschland und dem europäischen Ausland im Programm. 2016 bezog Hacker Touristik das neu errichtete Betriebsgelände mit Büros, Hallen- und Abstellflächen im Industriegebiet Oberer Renngrund in Sinsheim-Reihen.