LNG – Liquefied Natural Gas – ist verflüssigtes Erdgas, das auf -164 Grad Celsius heruntergekühlt wird, um transportabel und lagerfähig zu sein. Es wird in der Regel durch Fracking gewonnen und gilt deshalb als besonders umweltschädlich, insbesondere im Vergleich zu Erdgas, das per Pipeline befördert wird. Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts postulierten deshalb bereits in einer Studie, dass aus klimapolitischer Sicht und unter Energieeffizienzaspekten ein verstärkter Einsatz von LNG insbesondere im Vergleich zu per Pipeline transportiertem Gas nicht begründbar sei.
Dennoch plädiert CLIA dafür, mehr LNG in der Hochseekreuzfahrt einzusetzen. Ansässig ist CLIA in Washington in den USA, zu den CLIA-Mitgliedern zählen auch in Deutschland operierende Reedereien wie Aida Cruises (Rostock) und Tui Cruises (Hamburg). Die Verbreitung von LNG unter den CLIA-Mitgliedern nehme zu, heißt es von Seiten des Branchenverbandes. So verfügten die Mitglieder über insgesamt 19 Schiffe, die vor allem LNG nutzten. Diese 19 Schiffe machen einen Anteil von 6,7 Prozent an der Gesamtzahl der untersuchten Schiffe (283) aus. 2023 hätte der Anteil noch bei 4,9 Prozent gelegen, so CLIA.
Jedes vierte Schiff der bei CLIA organisierten Mitglieder verfüge über einen sogenannten SCR-Katalysator, der Stickoxid-Emissionen reduzieren könne. Jedes zweite Schiff sei in der Lage, Ladestrom zu nutzen. Weltweit verfügten aber nur wenige Häfen über Landstromanlagen. CLIA strebt Klimaneutralität bis 2050 an und gibt an, dass mit LNG Treibhausgasemissionen eingespart würden. Bis zum Markthochlauf alternativer Kraftstoffe wolle sich die Branche auf unter anderem LNG konzentrieren.
Umweltverbände kritisieren LNG
Umweltverbände wie der Nabu kritisieren LNG als Schiffstreibstoff. Der Nabu verweist dabei u.a. darauf, dass beim LNG-Betrieb Methan entweichen kann (sogenannter „Methanschlupf“). Methan sei „überaus schädlich“ für das Klima. CLIA hält dem entgegen, dass das Problem in den nächsten Jahren behoben werden könne.