Christian Marquardt, der Gründer von Publicexpress
Christian Marquardt, der Gründer von Publicexpress

Die Britische Marwyn European Transport (MET) übernimmt alle Anteile am norddeutschen Fernbusanbieter Publicexpress. Bereits 2008 hatte MET die Mehrheit vom ehemaligen Alleininhaber Christian Marquardt übernommen.

Publicexpress-Gründer Christoph Marquardt steigt aus, um als Berater für Verkehrsunternehmen zur Verfügung zu stehen.

Er wolle der Branche treu verbunden bleiben, denn hier gäbe es noch die ein oder andere Herausforderung, schmunzelt der Pionier im Fernbusgeschäft. Für Marquardt sei die intelligente Vernetzung von öffentlichen Verkehrsmitteln eine der größten Aufgaben, vor der die Branche momentan stünde. Marquardt ist ein Fernbuspionier der ersten Stunde: Der Gründer von Publicexpress hatte seine Firma vor zehn Jahren mit einer zündenden Idee ins Leben gerufen: Weil 2004 private Fernbusse nicht auf Strecken eingesetzt werden durften, die auch von der Deutschen Bahn bedient wurden, ließ er seinen Fernbus von Oldenburg aus über die Grenze in die Niederlande fahren. In Groningen, der Partnerstadt von Oldenburg, kam das neue Angebot ebenfalls sehr gut an.


70.000 Fahgäste nutzen jährlich das Angebot

Der Rest ist Geschichte, die Linie wuchs stetig und wurde bis nach Bremen zum Flughafen verlängert. Auch die zweite Linie, die Mannheim mit Straßburg verbindet, ist wieder ein grenzüberschreitender Erfolg. Nach Angaben von Publicexpress nutzen inzwischen mehr als 70.000 Fahrgäste jährlich das Angebot. Am Konzept solle sich auch nach Marquardts Ausscheiden nichts ändern, versichern die Briten. Er gehe ohne jeden Streit, betont Marquardt. Nach einem längeren Urlaub werde er dann in Oldenburg neu starten. Der studierte Raumplaner war vor der Selbstständigkeit bei der Weser-Ems-Bus, einer regionalen Bahntochter, angestellt. Auch hier entwickelte er mit den Sprinter-Linien erfolgreiche Angebote, die die Universitätsstadt Oldenburg mit dem Umland bis heute verbinden.

 

Rüdiger Schreiber