Bis Anfang Juni lief die Einreichungsphase für Anträge, die sich wissenschaftlich mit dem Tourismus in Bayern befassen und deren Vorhaben sich inhaltlich einer der vier aktuellen Forschungssäulen des BZT zuordnen lassen. Insgesamt wurden acht Forschungsanträge eingereicht. Die Begutachtung der Anträge erfolgte in einem Gremium, dem jeweils Vertreterinnen und Vertreter des Praxisbeirats, des wissenschaftlichen Beirats und des Vorstands des Bayerischen Zentrums für Tourismus angehören.

 

Folgende drei Projekte wurden für die Förderung ausgewählt:

 

Identifikation von Geschäftsmodellen für den nachhaltigen Wald-Gesundheitstourismus in zertifizierten Kur- und Heilwäldern Bayerns

Durch die Kombination von Desk Research und praktischen Vertiefungen mit ausgewählten Praxispartnern aus Regionen, in denen Kur- und Heilwälder zertifiziert wurden, sollen nachhaltige - also ökologisch und sozial verträgliche und wirtschaftlich tragfähige - Konzepte für die gesundheitstouristische Nutzung von Wäldern erarbeitet werden. Das Projekt wird Geschäftsmodelle bewerten, Best Practices identifizieren und konkrete Handlungsempfehlungen für die Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Geschäftsmodelle in Bayern bereitstellen.

 

Vom Wintersporttourismus zum Ganzjahrestourismus: Wer geht, wer bleibt, wer kommt?

Im Fokus steht die Generierung von Wissen über den Transformationsprozess von Wintersport- zu Ganzjahresdestinationen in Bayern. Dabei wird sowohl die Angebotsseite (z.B. Beherbergungsbetriebe, Gastronomie, Skilifte, Skischulen und -verleih, ganzjährige Freizeiteinrichtungen) als auch die Nachfrageseite (Tages- und Übernachtungsgäste) betrachtet. Die Antworten werden in Zusammenarbeit mit Praxispartnerdestinationen und destinationsspezifischen Akteuren erarbeitet und berücksichtigen unterschiedliche Zukunftsszenarien sowie die Heterogenität der bayerischen Wintersportdestinationen.

 

Destinationsmanagementorganisationen der Zukunft: Organisation, Netzwerke, Monitoring und Evaluation

In zunehmend gesättigten Märkten mit hohem Wettbewerbsdruck und anspruchsvollen Gästeerwartungen steigen sowohl die Anforderungen der Gäste an die Qualität des touristischen Produktes als auch die Erwartungen der touristischen Stakeholder an die Destinationsmanagementorganisationen (DMO). Ziel des Projektes ist die Entwicklung neuer Netzwerkstrukturen und Erfolgskennzahlen für die Übernahme der wichtigsten Zukunftsaufgaben und -themen für die DMO 4.0. Dafür werden mithilfe einer Clusteranalyse DMOs typisiert, für die jeweils Strategien und Zielsetzungen zur Übernahme der Zukunftsthemen gemeinsam mit Praxispartnerinnen und -partnern erarbeitet werden. Darüber hinaus soll ein modellhaftes KPI-Set zur Erfolgsmessung und strategischen Steuerung der Destination entwickelt werden.

 

Start der Forschungsprojekte ist ab September 2024 mit einer Laufzeit von zwölf Monaten, die Fördersumme je Projekt beträgt 50.000 Euro.